DAS WIEN AKTUELL 2 Die westliche Welt ist im Umbruch. Überall gewinnen sogenannte „rechtspopulistische“ Parteien die Wahlen, beziehungsweise liegen sie in den aktuellen Umfragen vorne. So auch in Österreich. Hier hat die FPÖ klar die vergangenen Nationalratswahlen gewonnen und legt seitdem in den Umfragen weiter zu. Aktuell auf noch nie dagewesene 39 Prozent (Lazarsfeld Gesellschaft vom 8.1.25). Auch hat die FPÖ klar die Landtagswahl in der Steiermark gewonnen und stellt erstmals in der Geschichte Österreichs den Landeshauptmann in der grünen Mark, die jetzt wohl blau ist. Und es geht munter weiter. Die nächste Wahl ist die Gemeinderatswahl in Niederösterreich. Man muss kein großer Prophet sein, um auch hier auf einen fulminanten Erfolg der FPÖ zu tippen. Doch diese Wahl unterscheidet sich doch deutlich von anderen Wahlen. Gewählt werden offiziell die Mitglieder des Gemeinderates. Und diese Gremien bestimmen letztendlich wer Chef des jeweiligen Ortes wird. In Wahrheit geht es in Niederösterreich aber um die sogenannten „Dorfkaiser“ vulgo Bürgermeister. Obwohl de jure um die Zusammensetzung des Gemeinderates geht, sind diese Wahlen in Wahrheit Persönlichkeitswahlen. Und diese Wahlen finden am 26. Jänner statt. In 568 Gemeinden wird gewählt. Nur die ÖVP tritt in allen Gemeinden an. Die SPÖ in 539 und die FPÖ in 448. Derzeit hält die ÖVP 449 Bürgermeister, die SPÖ 104. Die FPÖ stellt in Niederösterreich aktuell keinen einzigen Ortschef. Durch den Aufwind, den die Freiheitlichen derzeit bundesweit erleben, könnte sich das jedoch ändern. Kein Wunder also, dass bei den anderen Parteien die Nerven blank liegen. Noch nie wurden derart viele Wahlplakate der FPÖ verwüstet, wie in diesem Wahlkampf, beklagen die freiheitlichen Kampagnenmanager. Dennoch ist es höchst unwahrscheinlich, dass die FPÖ bei den allgemeinen Gemeinderatswahlen ähnlich durchziehen wird, wie bei den Landtags- oder Nationalratswahlen. Denn diese Wahlen sind in erster Linie Persönlichkeitswahlen. Die Leute wählen in ihrem Empfinden nicht eine Partei, sondern ihren Dorfbürgermeister. Und der muss nicht einmal für eine eingesessene Partei antreten. Es gibt auch zahlreiche Ortschefs, die mit Namenslisten erfolgreich waren. Fakt ist, dass die Uhren in der Lokalpolitik zumeist anders ticken. Es geht weniger um Ideologie oder die großen Themen, sondern mehr um die Mühen der Ebene. Ein Game-Changer könnte auch sein, dass die ÖVP, die 2020 während des Sebastian-Kurz-Hypes einkassierten Zugewinne an die FPÖ verlieren wird. Das aber von einem hohen Niveau aus. Sie wird in vielen Gemeinden dennoch auf Platz eins bleiben. Allerdings hat die ÖVP ohne Absolute keinen automatischen Anspruch auf den Bürgermeistersessel. Es werden sich also mehr lokale Koalitionen bilden müssen – vermutlich oft mit blauen Vizebürgermeistern und -bürgermeisterinnen. Auch wenn es sich um eine Persönlichkeitswahl handelt, ist damit zu rechnen, dass auch in Niederösterreich der generelle Trend durchschlagen wird und die ÖVP verlieren und die FPÖ gewinnen wird. In welchem Ausmaß wissen wir am 29. Jänner. Es wird auf alle Fälle spannend. Geschätzte Leser! Liebe Leserinnen! EDITORIAL von Heinz Knapp IMPRESSUM: Herausgeber/Chefredaktion/Verleger/Inhaber/: Heinz Knapp, h.knapp@das-wien.at UID: ATU 63468713, redaktion@das-wien.at Lektorat: Alfred Eichhorn Grafik: Daniel Knapp, daniel.knapp@das-wien.at; Druck: Mafra Print, 15000 Praha; Vertrieb: Österreichische Post AG, Haidingergasse 1, 1030 Wien; Straßen- und Geschäftsverteilung - Wiener Stadtgebiet Verlagsadresse/Rechnungswesen/Grafik/Produktion: Die Agentur - Unabhängige Wochenzeitung, Heinz Knapp, Chorturmblick 1, 9061 Klagenfurt, www.das-wien.at Offenlegung gem. § 25 MedienG: Online unter www.das-wien.at Gastkommentare: H.C. Strache, Mag. Peter Weitzel Bei bezahlten Anzeigen, PR-Artikeln und namentlich gekennzeichneten Berichten liegt die inhaltliche Verantwortung beim Auftraggeber. Alle Berichte beziehen sich auf Stand 15.01.2025, 12:00 Uhr Nadeliges Frühstück für Himalaya Tahre Die festliche Pracht des Weihnachtsmarkts Schloss Schönbrunn lebt weiter: Vor Kurzem wurde der imposante Weihnachtsbaum, der den Ehrenhof während der gesamten Weihnachtszeit erstrahlen ließ, an den Tiergarten Schönbrunn übergeben. Die fast 100 Jahre alte Tanne, die von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) aus dem Forstrevier Traunstein im Salzkammergut bereitgestellt wurde, findet damit eine nachhaltige Nachnutzung. Und die Himalaya Tahre erhielten ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, das Freude bereitete. © (2) DANIEL ZUPANC
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