DAS WIEN AKTUELL 18 In der Stadt Salzburg stehlen zwei junge Männer in den frühen Morgenstunden ein Taxi. Fahren im alkoholisierten Zustand über die Grenze nach Deutschland, wo sie kurz vor 4.00 Uhr einen Unfall bauen. Der Schaden am Auto dürfte rund 10.000 Euro betragen. Beide Männer – sie haben einen Wohnsitz in Deutschland – wurden auf freiem Fuß angezeigt. In Wien-Simmering streiten zwei Bekannte. Der 29-Jährige tritt mehrfach gegen die Wohnungstüre, woraufhin ihn der Jüngere dann mit einem Messer verletzt haben soll. Der 29-Jährige wurde von Einsatzkräften der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch erstversorgt und in weiterer Folge in ein Krankenhaus gebracht. Der Verdächtige wurde wegen des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung in seiner Wohnung vorläufig festgenommen und die Tatwaffe, ein Küchenmesser, sichergestellt. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt. Auf freiem Fuß angezeigt! In der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck bedrohen ein 22-Jähriger und ein 34-Jähriger einen 25-jährigen Syrer mit einer Machete. Zuvor war es laut Polizei zu einem misslungenen Drogengeschäft zwischen den beiden Staatenlosen und dem Syrer gekommen. Der 22-Jährige habe demnach die Waffe gezückt, um den 25-Jährigen einzuschüchtern. Die Tatverdächtigen wurden festgenommen. Die Machete, ein Tapeziermesser und 0,5 Gramm Kokain wurden sichergestellt. Die Verdächtigen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Ein Afghane prügelt in Wien seine Frau krankenhausreif. Er fügt ihr im Gesicht und am Oberarm Hämatome sowie eine Rissquetschwunde am Kopf zu. Danach flüchtete er zu seinen Eltern, wo er schlussendlich festgenommen wurde. Der Afghane ging nicht nur mit Fäusten auf seine Frau los, sondern verpasste ihr laut Angaben der Polizei auch Fußtritte ins Gesicht. Der 28-Jährige war geständig und wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien auf freiem Fuß angezeigt. Auf freiem Fuß angezeigt! Eine Jugendbande verübt 45 Einbrüche innerhalb von vier Monaten. Acht Burschen im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden ausgeforscht. Ein 16-Jähriger soll an 31 Fakten beteiligt gewesen sein. Durch die Einbrüche entstand ein Gesamtschaden in sechsstelliger Höhe. Die Tatverdächtigen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Justiz verliert Realität Das sind nur einige wenige exemplarische Fälle bei denen die mutmaßlichen Täter „auf freiem Fuß angezeigt“ werden. Besonders bei Gewaltdelikten stellt sich hier die Frage, ob die Justiz noch ganz bei Trost ist. Immerhin gilt „Wiederholungsgefahr“ als Haftgrund. Und die ist bei einem Mann, der seine eigene Frau spitalreif prügelt, doch schon eher gegeben. Ebenso dürfte dieser Haftgrund auch bei einer Jugendbande klar sein, die 45 Einbrüche verübt hat. Glaubt der zuständige Richter, dass die damit aufhören, wenn sie auf freiem Fuß angezeigt werden. Die lachen sich doch höchstens krinkelig. Das bestätigt auch der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Georg Kodek, der offen zugibt, dass wenn Jugendliche erstmals durch kleinere Delikte wie kleinere Diebstähle oder kleinere Sachbeschädigung auffällig werden würden, lediglich zu einem Gespräch, einem Normverdeutlichungsgespräch, gebeten würden, in dem ihnen gesagt werde, dass man so etwas nicht tun dürfe. Das würde von den Jugendlichen oft nicht ernst genommen werden, führte Kodak aus. Ja – wer hätte das gedacht? Ministerin auf Irrweg Offenbar haben fünf Jahre grüne Justizministerin dazu geführt, dass der Täterschutz wichtiger ist als der Opferschutz. Höchste Zeit, dass diese Politik „auf freiem Fuß abgewählt“ wird. Auf freiem Fuß angezeigt! Was ist los in der Justiz unter Ministerin Zadić? Eine Bande schießt sich in Wien den Weg frei und wird von der Polizei festgenommen, um von Staatsanwalt auf freiem Fuß(!) angezeigt zu werden.
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