Das Wien - E-Book

DAS WIEN AKTUELL 17 Neue Wohnadresse für zwei Methusalems Die Seychellen Riesenschildkröten sind mit geschätzten 120 und 70 Jahren die ältesten Bewohner des Tiergartens. Nun haben die beiden eine neue Wohnadresse: das Wüstenhaus vor den Toren des Tiergartens. Hier wurde für die gefährdeten Reptilien, die in der Wildbahn im 18. und 19. Jahrhundert von Seefahrern beinahe ausgerottet wurden, ein neues Schildkröten-Paradies geschaffen. Um diese Jahreszeit halten sich die imposanten Landschildkröten vor allem in der Außenanlage auf. „Auf 270 m2 finden die Tiere ideale Bedingungen vor: sonnige wie schattige Bereiche, unterschiedliche natürliche Bodenstrukturen mit einer abwechslungsreichen Topographie, eine naturnahe Bepflanzung und mehrere Futterstellen. Es wurde auch ein großes Wasserbecken mit seichter Uferzone für den tiergerechten Ein- und Ausstieg modelliert, da sie gerne stundenlang im Wasser dösen“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Eine Felsnische aus Lavasteinen dient als Unterstand bei Regen oder extremer Hitze. Diese Felsnische kann sogar beheizt werden. Dadurch werden die Tiere in der Übergangszeit im Herbst die Außenanlage einige Wochen länger als bisher nutzen können. Rund 40 Tonnen Lavasteine vom burgenländischen Pauliberg wurden angeliefert, die auch als natürliche Gehegebegrenzung dienen. Über eine Rampe können die Schildkröten selbstständig in die Innenanlage wechseln. Auch hier steht ihnen ein Wasserbereich zur Verfügung. Das Glashaus, das Kaiser Franz Joseph I. 1904 als Überwinterungshaus für seine Sammlung von australischen und südafrikanischen Pflanzen errichten ließ, bietet eine lichtdurchflutete und ideale Umgebung für die Tiere. Hering-Hagenbeck: „Der Umzug bringt nicht nur eine spannende Neuerung und Verbesserung für unsere Schildkröten, sondern auch für unsere Besucherinnen und Besucher. Ab sofort beinhaltet die Tiergarten-Jahreskarte nun auch das Wüstenhaus. Für Tagesgäste gibt es außerdem ein neues Kombiticket für den Tiergarten und das Wüstenhaus. Damit können neben den Schildkröten auch viele andere Tiere besucht werden, die im Wüstenhaus leben: von Nacktmullen über Kurzohrrüsselspringer bis hin zu Schwarzschwanzklapperschlangen.“ Seit 2003 wird das Wüstenhaus gemeinsam vom Tiergarten und von den Österreichischen Bundesgärten erfolgreich betrieben. Auch bei der Schildkrötenanlage haben die Bundesgärten mitangepackt und vor allem die Innenanlage passend und tiergerecht bepflanzt. Alle Informationen zu Tickets und Öffnungszeiten finden Sie unter folgendem Link: www.zoovienna.at/anlagen/ wuestenhaus/ Halbjahres-Statistik: 10.000 in Polizeiberuf? Österreichweit 25 Prozent mehr an Firmenpleiten Offenbar hat sich das Image des Polizeiberufs gebessert – die letzten Jahre jedenfalls erfreute sich dieser Job nicht allerbester Nachfrage. Aus unterschiedlichen Gründen wohl – für viele war das Jobprofil zu herausfordernd, nicht zu erglimmen auch für ein Gros der Bewerberinnen und Bewerber. Erst mit einer Rekrutierungsmaßnahme federführend aus dem Innenministerium und einem doch erleichterten Zugang zu einer „Polizisten-Laufbahn“ wurden die Weichen gestellt für 10.000 Bewerberinnen und Bewerber zum Polizeiberuf. Dieser Boom, bereits zur Mitte des Jahres, könnte seine Ursache u. a. finden, dass sich bei vielen Jugendlichen die Lebensplanung nach Corona, der (schwierige) Zugang zu anderen Berufen, und manches mehr, jetzt ändert. Wie immer – nicht wenige Spitzenbeamte liefern Lockerungen wie u. a. das Fallen des Tattoo-Verbots bei den Aufnahmekriterien als Erklärung. Tätowierte Polizisten im Alltag? Warum nicht, es gibt (fast) kein Berufsbild mehr ohne (sichtbare) Tattoos. Mehr Migranten als künftige Polizisten? Sie sind ohnehin ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wien hat bereits 2007 eine Kampagne „Wien braucht dich“ gestartet. Neos-Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr – „Wien braucht eine Polizei, die unsere Bevölkerung widerspiegelt. Menschen mit Migrationshintergrund bereichern die Polizeiarbeit mit Sprachkenntnissen und kulturellem Verständnis.“ Die Voraussetzung dafür ist die österreichische Staatsbürgerschaft, einwandfreier Leumund und … das Bestehen der Aufnahmeprüfung. Die Kehrseite – viele Polizisten wollen zügig von der Straße weg, forcieren interne Bildungswege und schaffen es nach vier Jahren, nicht mehr als Erstempfänger ausrücken zu müssen … Der AKV-Insolvenzticker (Alpenländische Kreditorenverband) kommt österreichweit nicht zur Ruhe. Das dokumentiert auch die Statistik des Gläubigerschutzverbandes, wonach die Zahl der Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 um mehr als ein Viertel auf 3.363 Fälle gestiegen sei. Das ist ein Mehr von 26,4 Prozent und am meisten davon betroffen war der Handel mit 625 Insolvenzen sowie das Bauwesen mit 598 Pleiten. Eine runde, unerfreuliche Zahl, liefert die Dienstleistungspalette: 500. Einen maßgeblichen Anteil daran hat die anhaltende Wirtschaftsflaute. Bis zum Ende des Jahres sollen es laut Prognose von „Creditreform“ mehr als 7.200 Insolvenzen werden. Der AKV ist eine unabhängige, staatlich bevorrechtete Gläubigerschutzorganisation für Mitglieder und Mandanten im In- und auch Ausland. Die „Creditreform“ ist per Eigendefinition Europas bedeutendste Gläubigerschutzorganisation mit 167 eigenständigen Geschäftsstellen und Anbieter von Marketingdaten, Wirtschaftsinformationen und Co. mit Sitz in Wien. © Daniel Zupanc

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMjE=