WIEN DAS Österreichische Post AG - RM GZ 17A0411152K - unabhängig Ausgabe 14 Juli/2024 23 Bezirke Welches Jubiläum feiert die Familie Putz? a) 25 Jahre b) 50 Jahre Welches Jubiläum feiert Möbelix? a) 35 Jahre b) 70 Jahre Wie viele Mömax-Filialen gibt es in Wien? a) 4 b) 14 Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „XXXLUTZ“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at 5 x 1 Gutschein im Wert von jeweils 50 Euro für das Möbelhaus XXXLUTZ XXX LUTZ © XXLUTZ ZU GEWINNEN FRAGE FRAGE FRAGE Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „Möbelix“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at 5 x 1 Gutschein im Wert von jeweils 50 Euro für das Möbelhaus Möbelix Möbelix © Möbelix ZU GEWINNEN © MÖMAX Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „MÖMAX“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at 5 x 1 Gutschein im Wert von jeweils 50 Euro für das Möbelhaus Mömax MÖMAX ZU GEWINNEN Teilnahmebedingungen für sämtliche Gewinnspiele: Die Teilnehmer erklären sich ausdrücklich damit einverstanden, dass ihre Daten an den jeweiligen Gewinnspielpartner weitergegeben werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Gewinne sind nicht in bar ablösbar. Einsendeschluss: Mittwoch, 31. Juli 2024. Wiener Linien feiern 50-Jahr-Jubiläum S. 6 Ist Hans-Peter Doskozil der rote Haider? S. 7 Pilnacek-Kommission: „Zwei-Klassen-Justiz“ S. 15 Orbán: Scharlatan oder Friedensstifter? S. 18 I AM FROM AUSTRIA im Juli 2025 im Ehrenhof des Schloss Schönbrunn S. 10 Inventur im Tiergarten Schönbrunn S. 22 © Stadt Wien/Christian Fürthner © Deen Van Meer
DAS WIEN AKTUELL 2 Syrer, Afghanen, Tschetschenen und Türken haben offenbar Wien als Austragungsort für ihre Rivalitäten entdeckt. Nach der Messerstecherei zwischen Einwanderer-Gangs aus Syrien und Tschetschenien am BahnhofMeidling mit vier Schwerverletzten ist das, was sich vergangene Woche in einem Supermarkt in Wien-Meidling abgespielt hat, der nächste Gewaltexzess mit deutlichem Migrationshintergrund. Dort haben drei Afghanen auf einen Kunden eingeprügelt und die halbe Filiale verwüstet. Ein mehrere Minuten langes Video dazu kursiert in den sozialen Medien und dokumentiert anschauungsvoll die Gewalt-Attacke. Spätestens jetzt müsste jedem noch so guten Gutmenschen schön langsam dämmern, dass unkontrollierte Massenzuwanderung nicht unbedingt die schlaueste politische Idee in den vergangenen 10 Jahren war. Wenn sich die Bewohner in Meidling, Floridsdorf und Favoriten nicht einmal mehr am helllichten Tag beim Einkaufen sicher fühlen können, dann ist etwas gewaltig schief gelaufen in Wien. Wie nicht anders zu erwarten war, halten sich die politischen Reaktionen auf die Gewaltexzesse aber mit Ausnahme von missglückten Medienauftritten, wie etwa der des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit, Franz Ruf in Grenzen. Mit Schönreden und Beschwichtigen wird man keinen einzigen Gewalttäter beeindrucken können. Es braucht endlich eine signifikante Aufstockung der Wiener Polizei und mehr Präsenz auf der Straße, um den Straftätern zu signalisieren, dass sie unter Beobachtung stehen. Davon ist aber unter ÖVP-Innenminister Karner nach wie vor nichts in Sicht. Denn dieser kündigt zwar großspurig Abschiebungen an, führt sie aber nicht durch. Unsere Bevölkerung hat ein Recht auf Sicherheit und auf ein friedliches Miteinander. Dazu gehören weder Straßenschlachten rivalisierender Ausländer-Gangs, noch Messer-Attacken auf Frauen und Jugendliche, noch verwüstete Supermärkte. Der österreichische Rechtsstaat muss endlich hart durchgreifen. Das ist die einzige Sprache, die diese Kriminellen verstehen. Und der Rechtsstaat muss endlich auch seine eigenen Gesetze durchsetzen. Dazu gehören auch rigorose Abschiebungen straffällig gewordener Asylsuchender. Die Zeit des zigmal Prüfens, ob abgeschoben werden kann oder nicht und des Rufens nach weiteren diversen Maßnahmen oder Programmen ist jetzt endgültig vorbei, nun muss endlich gehandelt werden. Die massiven Gewaltexzesse und Bandenkriege in Wien müssen ein Ende finden, bevor sie sich noch weiter ausweiten, wie wir das in anderen europäischen Ländern beobachten können. Selbst wenn jetzt laut Medienberichten die Polizei mit hunderten Beamten versucht, die Ordnung auf Wiens Straßen wieder herzustellen, hilft das nichts, wenn sie nur auf freiem Fuß angezeigt werden und nicht sofort in Schubhaft wandern. Nachdem der Verfassungsgerichtshof kürzlich festgestellt hat, dass Abschiebungen nach Afghanistan prinzipiell durchführbar sind, besteht nun die Möglichkeit, abgelehnte Asylwerber, aber auch straffällig gewordene Menschen aus Afghanistan, in ihr Heimatland rückzuführen. Auch Abschiebungen nach Syrien sind sofort möglich, wenn man nämlich nur den Großraum Damaskus zum sicheren Herkunftsland erklärt, sind doch Reisen dorthin möglich. So fahren Syrer, die bei uns angeblich Schutz brauchen und Sozialgelder beziehen, dorthin auf Urlaub und kehren wieder nach Österreich zurück. Wo Urlaub gemacht werden kann, dahin kann dann auch abgeschoben werden. Die drei Prügel-Afghanen aus dem Meidlinger Supermarkt sind nach der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, demnach die bestgeeigneten Kandidaten dafür. Geschätzte Leser! Liebe Leserinnen! EDITORIAL von Heinz Knapp IMPRESSUM: Herausgeber/Chefredaktion/Verleger/Inhaber/: Heinz Knapp, h.knapp@das-wien.at UID: ATU 63468713, redaktion@das-wien.at Lektorat: Alfred Eichhorn Grafik: Daniel Knapp, daniel.knapp@das-wien.at; Druck: Mafra Print, 15000 Praha; Vertrieb: Österreichische Post AG, Haidingergasse 1, 1030 Wien; Straßen- und Geschäftsverteilung - Wiener Stadtgebiet Verlagsadresse/Rechnungswesen/Grafik/Produktion: Die Agentur - Unabhängige Wochenzeitung, Heinz Knapp, Chorturmblick 1, 9061 Klagenfurt, www.das-wien.at Offenlegung gem. § 25 MedienG: Online unter www.das-wien.at Gastkommentare: H.C. Strache, Mag. Peter Weitzel Bei bezahlten Anzeigen, PR-Artikeln und namentlich gekennzeichneten Berichten liegt die inhaltliche Verantwortung beim Auftraggeber. Alle Berichte beziehen sich auf Stand 18.07.2024, 10:00 Uhr www.das-wien.at www.wkf-wien.at www.das-kaernten.at
DAS WIEN AKTUELL 3 Unter dem Motto #JMWCares fand ein besonderer Ausflug statt, bei dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jüdischen Museums Wien und der Wien Holding als Ausflugsbuddies das Maimonides-Zentrum unterstützten. Ausflug im Wiener Prater Der gemeinsame Social Active Day startete mit einem Ausflug in den Wiener Prater, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner des Maimonides-Zentrums eine Rikschafahrt genießen konnten, während die Ausflugsbuddies kräftig in die Pedale treten durften. Anschließend sorgten Entspannungsübungen für eine wohltuende Pause, bevor der Tag bei Kaffee und Kuchen in der Meierei gemütlich ausklang. Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding: „Die Ausstellung ‚Who Cares‘ zeigt die Herausforderungen, die Menschen aufgrund von Gewalt, Krankheit, Armut, Depression oder Katastrophen erfahren. Im Rahmen dieser Ausstellung möchte das Jüdische Museum Wien ein Zeichen setzen und veranstaltet zahlreiche Sozialprojekte. Die Wien Holding ist ein Unternehmen, das mit sozialem Engagement seinen Beitrag zu mehr Lebensqualität für die Wienerinnen und Wiener leistet. Deshalb freut es mich sehr, dass wir bei dem Rikscha-Ausflug mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Maimonides Zentrums als Partner dabei sein durften.“ Barbara Staudinger, Direktorin des Jüdischen Museums Wien, betonte dabei: „Unser Ausflug mit dem Maimonides-Zentrum in den Wiener Prater ist eine ganz besondere Möglichkeit, die Verbindungen zu älteren Menschen zu stärken sowie zu zeigen, dass das Team des Jüdischen Museums Wien seinen Auftrag, zu einem friedlichen und respektvollen Miteinander in unserer Stadt beizutragen, ernst nimmt. Ich freue mich, dass sich so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums im Rahmen von #JMWCares engagiert und damit gezeigt haben, dass Kulturarbeit so viel bewegen kann.“ Zusammenarbeit mit diversen Hilfsorganisationen Im Rahmen der Ausstellung „Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not“ hat das Jüdische Museum Wien verschiedene Hilfsorganisationen zur Zusammenarbeit eingeladen, die sich auf Frauen, Kinder, Umwelt und andere soziale Anliegen spezialisiert haben, wie etwa Shalom Aleikum, Arbeitersamariterbund, ZARA, Caritas Socials, Frauenhäuser Wien, SOS Kinderdorf, ESRA, Volkshilfe Wien, Amnesty International Österreich, Integrationshaus, Unicef, WIZO Austria und Arche Noah. Neben Spenden wurden Informationstage, Workshops, Spezialführungen und Betriebsausflüge ins Museum organisiert. Die Ausstellung und die damit verbundenen Projekte unter #JMWCares zielten darauf ab, das Bewusstsein für soziale Verantwortung sowohl intern als auch extern zu schärfen. Weitere Aktivitäten waren das gemeinsame Kochen in der Gruft, die Ehrenamtswoche im Juni mit Schülerinnen und Schülern im Maimonides-Zentrum, Kleiderspenden für die SOS-Balkanroute, die „Augustin-Schreibwerkstatt“ und die Einführung von digitalen Führungen für bettlägerige Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims, die sonst nicht ins Museum kommen könnten. Mit ihrem Engagement setzen das Jüdische Museum Wien und die Wien Holding ein klares Zeichen für ein solidarisches Miteinander und zeigen, dass Kulturarbeit einen wichtigen sozialen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann. Die Ausstellung ist noch bis 1. September zu sehen. Weitere Infos unter: www.jmw.at Gemeinsamer Social Active Day von Jüdischem Museum & Wien Holding Im Rahmen der Ausstellung„Who Cares? Jüdische Antworten auf Leid und Not“ wurde starkes Zeichen für gesellschaftliches Engagement gesetzt. v.l.n.r. Michael Ameri-Hamerlak, Irene Hamerlak, Kurt Gollowitzer & Barbara Staudinger © Barbara Nidetzky
DAS WIEN AKTUELL 4 XXXLUTZ TRAUMRAUMPLANER Wohnträume verwirklichen. Sie wünschen sich ein Zuhause wie vom Innenarchitekten geplant? Die Traumraumplaner von XXXLutz unterstützen Sie bei der Verwirklichung. Foto: XXXLutz Der Weg zu Ihrem Wohntraum mit den XXXLutz Traumraumplanern geht über folgende drei Schritte: Terminvereinbarung: Vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Beratungsgespräch und profitieren Sie vom Know-how der XXXLutz Experten. Schicken Sie dazu einfach eine E-Mail an: beratung@traumraumplaner.at oder rufen Sie unter folgender Nummer an: +43 664 625 21 67. Individuelle Beratung und Planung: Im persönlichen Gespräch erörtern die XXXLutz Traumraumplaner Ihre Wohnsituation unter Berücksichtigung der Raumstimmung, der Anschlüsse, des Lichteinfalles, der Zugangssituation etc. und erarbeiten mit Ihnen ein Konzept zur Realisierung Ihrer Traumräume. Die Experten konzipieren maßgeschneiderte Einrichtungslösungen – visualisiert anhand von 3D-Plänen – und begleiten und unterstützen Sie während der gesamten Projektumsetzung. Umsetzung und Finalisierung: Nach der Planungsphase und Kostenevaluierung – erst dann, wenn alle Ihre Wünsche zu 100 % erfüllt wurden – wird die Theorie in die Praxis umgesetzt: Die XXXLutz Traumraumplaner kümmern sich um einen reibungslosen Ablauf, die Koordination der Auftragsabwicklung und ein einwandfreies Ergebnis.
DAS WIEN AKTUELL 5 Foto: XXXLutz Die ideale Einrichtungslösung für Ihr Zuhause ● individuelle Betreuung ● XXXL Auswahl an Markenküchen, Top-Möbelprogrammen und Features ● Unverbindlich – ohne Kaufpflicht ● Expertise von professionellen Beratern Weitere Informationen unter: +43 664 625 21 67 beratung@traumraumplaner.at www.traumraumplaner.at Traumraumplaner WERBUNG
DAS WIEN AKTUELL 6 Knapp 700 Techniker sorgen in der Hauptwerkstätte in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Gleisbau und Lehrlingsausbildung tagtäglich dafür, dass Wien mobil bleibt. Im Schnitt werden 20 Fahrzeuge sowie bis zu 200 Fahrzeugkomponenten gleichzeitig in der Werkstätte überprüft und repariert. An der Inspektion einer einzigen Straßenbahn sind bis zu 40 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Montage-, Räder-, Motoren-, Elektronik-, Hydraulikwerkstätten, Schlosserei, Schweißerei oder Glaserei beteiligt. Bis zu 15.000 Ersatzteile für Schienenfahrzeuge sind ständig in Simmering vorrätig. Eröffnet wurde die Hauptwerkstätte 1974. Seit der Modernisierung von 2009 bis 2014 sind die Werkstatthallen 50.000 Quadratmeter groß, das sind umgerechnet fast 7 Fußballfelder. Gleichzeitig befinden sich auch die Lehrlingsausbildung, Schulungsräume für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kfz-Werkstätten und Gleisbauabteilungen auf dem 264.000 Quadratmeter großen Areal. Öffi-Stadtrat Peter Hanke betont die wichtige Rolle der Hauptwerkstätte für die Zukunft der Stadt: „Die Hauptwerkstätte ist seit 50 Jahren der Garant dafür, dass in Wien alles sicher und zuverlässig rollt. Damit sie auch die nächsten 50 Jahre die Speerspitze der Öffi-Technik bleibt, haben die Wiener Linien ihre Lehrlingsausbildung stark ausgebaut und bilden am Lehrlingscampus in der Hauptwerkstätte fast 480 Lehrlinge aus. Der Nachwuchs, der hier ausgebildet wird, trägt entscheidend dazu bei, dass Wien auch in den kommenden Jahren eine der lebenswertesten Städte der Welt bleibt.“ Wiener Linien feiern 50 Jahre Hauptwerkstätte: Modern & Kult Seit einem halben Jahrhundert werden in Simmering die Fahrzeuge der Wiener Linien gewartet und auf den neuesten Stand gebracht. © (2) Stadt Wien/Christian Fürthner
DAS WIEN AKTUELL 7 So schreibt der burgenländische Landeshauptmann, der in einer katholisch geprägten Großfamilie aufgewachsen ist etwa, dass Jörg Haider eines seiner politischen Vorbilder ist. Und zwar „nicht der fremdenfeindliche Rechtspopulist, sondern der freche Infragesteller.“ Und tatsächlich finden sich zahlreiche Gemeinsamkeiten beider Landeshauptleute. So war Jörg Haider dafür bekannt, jedem Kärntner mindestens einmal die Hand geschüttelt zu haben. Das versucht auch Doskozil und ist in seinem Burgenland omnipräsent. Das könnte man jetzt populistisch nennen, oder positiv formuliert – volksnah. Beide Politiker eint auch die Vereinnahmung des Landes durch die Politik – man ist allgegenwärtig und mischt in allen Bereichen mit. Zum Beispiel bei der Kunst und Kultur. Das birgt allerdings auch Gefahren. Denn die von Haider 1999 erbaute Wörtherseebühne würde letztendlich zum Millionengrab für das Landesbudget, weil Klagenfurt ohne Rücksicht auf Verluste als Festspielstadt etabliert werden sollte. In Doskozils Burgenland laufen die Festspiele in St. Margarethen und Mörbisch noch gut, während Haiders „Brot und Spiele“-Politik letztendlich in der Pleite der Hypo-Alpe-AdriaBank endeten. Dosconomics als Korrektiv? Eine weitere Parallele findet sich beim Verhältnis zur Bundespolitik. Beide, Doskozil und Haider, haben immer wieder betont nicht mehr in der Bundespolitik mitmischen zu wollen – und haben es dann doch immer wieder gemacht. Meist dann, wenn ihnen der Kurs der eignen Partei nicht gepasst hat. Wir erinnern uns an Knittelfeld, wo Haider 2002 die eigene Partei umgekrempelt und die schwarz-blaue Koalition gesprengt hat. Auch Doskozil mischt kräftig in der Bundespolitik mit, wenn er harte Kritik am Kurs der BablerSPÖ übt. Besonders abgesehen hat er es dabei auf die roten Spitzengewerkschafter – explizit nennt er Wolfgang Katzian und Rainer Wimmer – die sich einerseits gegen Doskozils Leibprojekt Mindestlohn wehren würden, andererseits Spitzenfunktionären in den vergangenen zwei Jahren eine Brutto-Gehaltserhöhung von bis zu 2.500 Euro ermöglicht hätten. „Ich könnte als Gewerkschaftsvertreter nicht mehr in den Spiegel schauen“, schreibt Doskozil dazu in seinem Buch. Ein Satz, der auch von Jörg Haider stammen könnte. Und Doskozil dürfte, so wie Haider, das Ohr am Volk haben. So echauffiert sich der burgenländische Landeshauptmann etwa über den jährlich am Wiener Rathausplatz abgefeierten Aufmarsch seiner Genossen zum 1. Mai. Die Tribüne, auf der die Parteielite stehe, habe etwas „Überhebliches, nicht mehr Zeitgemäßes“, schreibt er. Doch Dozkozil übt nicht nur Kritik, er versucht auch vorzuzeigen wie er sich sozialdemokratische Politik in der Praxis vorstellt. Das Land beteiligt sich bei Unternehmen, will eine eigene Medizinuniversität gründen, eine eigene Landesmolkerei bauen, stellt pflegende Angehörige an und bestimmt über Mindestlöhne. Im Vorjahr haben sogar alle Zweitklassler im Burgenland eine Gratis-Blockflöte erhalten, was doch stark an die Idee Jörg Haiders erinnert, der jedem Kärntner einen Landes-Janker spendieren wollte. Das Abc „Föderalismus“ Doskozil macht also, was sich die linke Reichshälfte der SPÖ wirtschaftspolitisch wünscht. Doch das gefällt nicht allen. So bezeichnet etwa Agenda-Austria-Chef Franz Schellhorn Doskozils Politik als „Föderalsozialismus, von dem Haider noch was hätte lernen können“. Womit sich der Kreis zu Jörg Haider wieder geschlossen hätte. Vor einem Schritt dürfte Doskozil allerdings zurückschrecken. Er will keine eigene Partei gründen. „Abspaltungen wie LIF, BZÖ oder Liste Pilz waren immer nur kurzfristig erfolgreich. Und ich brauche auch nicht wie Madeleine Petrovic mein Ego befriedigen“, schreibt er in seinem Buch. Falsch findet er auch, dass die SPÖ vor allem von links Stimmen gewinnen wolle, anstelle FPÖ-Wähler zurückzuholen. „Denn eine Mehrheit links der Mitte wird es schwer geben.“ Für künftige Wortmeldungen aus dem Burgenland dürfte also auch weiterhin gesorgt sein. Ist Doskozil der rote Haider und machen Dosconomics Unterschied? Autobiografie zeigt überraschende Parallelen zwischen den beiden streitbaren Politikern. Buch seziert Krankheit & interne Grabenkämpfe. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil © Landesmedienservice Burgenland
DAS WIEN AKTUELL 8 Freischwimmen und den Sommer genießen, Kopf und Körper in Balance bringen, sich rundum wohlfühlen, denn die Therme Wien hat an alles gedacht. Zwischen 1. Juni und 31. August 2024 gilt der günstige Sommertarif, unabhängig von der Wettersituation. Summer Vibes-Chill-out-Festival Das neue Summer Vibes-Chillout-Festival der Therme Wien verbreitet jeden Donnerstag im Juli und August 2024 im Garten der Inspiration für alle Gäste sommerliche Stimmung mit chilligen DJ-Sounds (ab 16.00 Uhr), Live-Saxophon-Rhythmen (ab 18.00 Uhr, nur bei Schönwetter), jeder Menge kulinarischen Highlights und köstlichen Cocktail-Kreationen. Für alle, die ihren Thermenbesuch aufwerten wollen, gibt es ein Summer-Vibes-Festival-Band um 25 Euro mit vielen extra Vorteilen oder das Summer-Vibes-VIP-Festival-Tagesticket um 59 Euro mit reservierter Liege und Liegenservice auf den Genuss-Terrassen. Verwöhnpakete im Sommer Mit dem „Sommer-Genuss-Ticket“ erhält man Zugang zu einem eigenen, exklusiven Liegebereich – den Genuss-Terrassen. Um nur 49 Euro bekommen die Gäste einen garantierten Tagesthermeneintritt mit Kästchen, eine reservierte Liege mit Schirm im exklusiven Liegebereich, ein Leih-Badetuch für den Tag und einen 20 Euro Gutschein für Thermenkulinarik. Das Sommer-Wohlfühl-Ticket, ein Kombiticket aus Therme und Massage, ermöglicht um 76 Euro einen garantierten Eintritt für einen Tag Therme inklusive 10 Euro Gutschein für die Thermenkulinarik, Aloe-Vera-Sommermassage (25 Minuten) und Leih-Badetuch. Thermeneintritt online buchen Wer für heiße Sommertage einen Thermenbesuch einplant, kann sich online den Eintritt auch an auslastungsstarken Sommertagen sichern. www.thermewien.at Summer Vibes in der Therme Wien In der Therme Wien, an der auch die Wien Holding beteiligt ist, gilt den ganzen Sommer über der beliebte Sommertarif, bei jedem Wetter! © Therme Wien/Cathrine Stukhard © Therme Wien © Therme Wien
DAS WIEN AKTUELL 9 Leinen los für den TWIN CITY LINER. Der Twin City Liner verbindet wieder die Innenstadt Wiens mit der Altstadt von Bratislava – bequem und schnell in nur 75 Minuten Fahrzeit. Der topmoderne Schnellkatamaran bietet 250 Personen Platz, verfügt über eine von innen zugängliche Captain‘s Lounge am Oberdeck, Premium-Sitze und ein vielfältiges Speisen- und Getränkeangebot. Ein einmaliges Reiseerlebnis! Jetzt Tickets sichern unter www.twincityliner.com www.wienholding.at aho mehr auf der donau. www.twincityliner.com 01/9048880 JETZT BUCHEN! RED- TICKET UM NUR € 25,– Bezahlte Anzeige 200x272_wh_anz_twinny_daswien_0724_rz.indd 1 11.07.24 09:43 WERBUNG
DAS WIEN AKTUELL 10 Nach dem großen Erfolg der konzertanten Aufführungen von „ELISABETH“ wird im Sommer 2025 „I AM FROM AUSTRIA – Das Musical mit den Hits von Rainhard Fendrich“ von den Vereinigten Bühnen Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, als große halbszenische Version in der atemberaubenden Atmosphäre des Ehrenhofs von Schloss Schönbrunn seine Premiere feiern. I AM FROM AUSTRIA, das 2017 in der Inszenierung des international renommierten Regisseurs Andreas Gergen eine fulminante Weltpremiere im Raimund Theater feierte, ist ein großes Musical voller Witz, Charme und Romantik, überraschend und berührend, mit einer Story rund um Liebe, Freundschaft und Familie. Nach zwei ausverkauften Spielzeiten in Wien, einer ebenso ausverkauften japanischen Spielserie in Osaka und Tokio und über einer Dreiviertel-Million Besucherinnen & Besuchern weltweit kehrt das Hit-Musical nächsten Sommer halbszenisch und in großer Orchesterbesetzung an den Ort seiner Uraufführung zurück. Das Publikum darf sich auf einen Abend voller Witz, Charme und Romantik sowie über 20 Rainhard Fendrich-Hits wie u. a. „Macho Macho“, „Haben Sie Wien schon bei Nacht geseh‘n“, „Es lebe der Sport“, „Blond“, „Strada del Sole“, „Tango Korrupti“, „Nix is Fix“, „Weus‘d a Herz hast wie a Bergwerk” und natürlich das Titellied „I Am From Austria“ vor beeindruckend imperialer Kulisse freuen. I AM FROM AUSTRIA besticht durch Witz, Charme, Romantik und eine Story rund um Liebe, Freundschaft und Familie. In eine neue Handlung verpackt, erzählen Fendrich-Hits die Geschichte von einem österreichischen Filmstar, der international Karriere gemacht, es bis nach Hollywood geschafft hat und nun anlässlich des Opernballs nach Wien zurückkehrt. Mit einer großartigen Starbesetzung und dem Orchester der Vereinigten Bühnen Wien auf der großen Open Air-Bühne erwartet die Besucherinnen und Besucher eine einmalige Show – unter der Regie von Andreas Gergen – voller Emotionen an einem der schönsten Plätze Europas. Tickets Tickets sind an den Tageskassen der Theater der Vereinigten Bühnen Wien (Ronacher, Raimund Theater – im Juli und August auf Sommerpause) sowie online und bei Wien Ticket erhältlich: im Callcenter (01/588 85, täglich von 08.00-20.00 Uhr), im Wien TicketPavillon bei der Staatsoper (Herbert von Karajan Platz, 1010 Wien, täglich von 10.00-19.00 Uhr), auf www.wien-ticket.at und in allen weiteren Wien Ticket-Vorverkaufsstellen. I AM FROM AUSTRIA im Juli 2025 im Ehrenhof des Schloss Schönbrunn Im Jahr des 70. Geburtstages von Rainhard Fendrich finden am 3. & 4. Juli gleich zwei Vorstellungen dieser eigens bearbeiteten Version statt. © (2) VBW/DeenVanMeer
DAS WIEN AKTUELL 11 Lena Schilling wird bald 10.830,20 Euro im Monat verdienen. Denn demnächst wird die „Lobau bleibt“-Aktivistin und grüne Märchentante als EU-Abgeordnete angelobt. Zusätzlich hat sie noch das Anrecht auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auf ein Büro in Straßburg/Brüssel beziehungsweise am Heimatort. Gute Voraussetzungen, um über die eigenen Verhältnisse zu leben. Und Verhältnisse hat Lena Schilling genug. Allerdings keine echten Verhältnisse, sondern erfundene. Und gleich vorweg – Ihr Criticus hat kein Verhältnis mit ihr, auch wenn sie das behaupten sollte. Ganz anders ist es da dem bekannten ORF-Moderator Martin Thür gegangen. Die grüne, künftige EU-Abgeordnete Lena Schilling hat zugegeben, eine Affäre mit dem beliebten Moderator erfunden zu haben, und musste in einem notariellen Protokoll festhalten: „Mein Verhalten war geeignet, Martin Thür zu schaden.“ Nachdem sie den gesamten EUWahlkampf über diesbezüglich öffentlich Entgegnungen und Zurückweisungen von sich gegeben hat, entschuldigt sie sich jetzt für ihre unwahren Behauptungen. Sie sei mit dem ORF-Journalisten Martin Thür weder persönlich noch digital bekannt. Dennoch habe sie „gegenüber Dritten den falschen Eindruck erweckt, ich hätte mit Martin Thür ein Verhältnis gehabt“. Das bedauere sie und werde sie künftig unterlassen. Dabei stellt sich die Frage, ob sie bedauert kein Verhältnis gehabt zu haben, oder nur, dass sie das behauptet hat. Man weiß es nicht. Doch Martin Thür ist nicht der Einzige, der Opfer Schillings blühender Phantasie geworden ist. Einem anderen Moderator hat sie fälschlicherweise Belästigung unterstellt und behauptet, dass es bei dem Ehepaar Sebastian und Veronika Bohrn Mena zu häuslicher Gewalt gekommen ist. Und zwar so brutal, dass Veronika Bohrn Mena ihr ungeborenes Kind verloren hat. Diese kommentiert Schillings Entschuldigung Thür gegenüber wie folgt: „Nun ist also juristisch geklärt, dass @Lena-Schilling1 auch über @MartinThuer Lügen verbreitet hat. Und nein, sie hat nicht nur „unklar kommuniziert“ oder „nicht dementiert“, sie hat die wildesten Geschichten erfunden.“ Das gerichtliche Nachspiel dazu läuft noch. Bislang ohne Ergebnis. Man darf also auf die weitere Vorstellung der grünen Märchentante gespannt sein. Ist doch der Moloch EU-Parlament mit seinen zahlreichen Hinterzimmern, Büros und Meeting-Points wunderbar dafür geeignet, Verhältnisse aller Art anzubahnen, zu erleben und auch zu erfinden. Die Gerüchteküche soll in Brüssel mindestens genauso gut schmecken, wie die der zahlreichen Haubenlokale, in denen sich Politiker, Lobbyisten und Journalisten ihr tägliches Stelldichein geben. Ein perfekter Nährboden für Leute mit blühender Phantasie. Seriöse Abgeordnete sollten jedoch peinlichst genau darauf achten niemals alleine mit Lena Schilling in einem Raum zu sitzen oder gar mit ihr im Lift zu fahren. Andererseits egal – selbst wenn sie jetzt jemand tatsächlich belästigen würde, wer glaubt ihr noch? In diesem Sinne wünsche ich Lena Schillings Mitarbeitern in Brüssel viel Spaß mit der neuen Chefin. Schilling kann jetzt über ihre Verhältnisse leben ... Criticus In Österreich besitzen 400 Superreiche ungefähr ein Drittel des Finanzvermögens www.das-wien.at 400 Superreiche teilen sich in Österreich untereinander ein Vermögen von 323 Milliarden Euro. Sie besitzen damit mehr als ein Drittel des gesamten Vermögens hierzulande. Das ist der heurigen Ausgabe des Global Wealth Report zu entnehmen. Demnach zugelegt haben auch die Dollarmillionäre – Stand Ende 2023 gibt es bei uns über 50.000 Personen, die diese Summe ihr Eigen nennen dürfen. Diesen beiden Gruppen stehen 7,2 Millionen Österreicherinnen und Österreicher gegenüber, die jeweils weniger als 250.000 US-Dollar besitzen und in Summe damit ein Drittel des gesamten Finanzvermögens des Landes halten. Nur unwesentlich, um etwa 9,2 Mrd. Dollar, hat sich laut Boston Consulting Group (BCG) das Gesamtnettovermögen auf 2,5 Billionen Dollar in Österreich erhöht – trotz eines guten Börsenjahres 2023. Die Vermögensschere klafft auseinander, auf diese Tendenz ist Verlass: Die Superreichen generierten eine Vermögenszuwachs von 5 Prozent, weniger Reiche nur ein Plus von 2 %. Weltweit gibt es knapp 73.000 Superreiche mit einem Vermögen von jeweils mehr als 100 Millionen Dollar. 26.000 davon leben in den USA, in China sind es ca. 8300. Nachbar Deutschland zählt 3.300 davon. Der globale Wohlstand nimmt mitunter dank Währungseffekten um 4,2 % auch wieder zu. Laut Schweizer Bank UBS hat diesen Turbo Europa, der Nahe Osten und auch Afrika gezündet.
DAS WIEN AKTUELL 12 Mitmachen und Gewinnen Wie heißen die Jonas Brothers mit Vornamen? a) Nick, Joe & Kevin b) Daniel, Paul & Christopher Wo wurde Lea geboren? a) Kassel, Deutschland b) Dallas, USA Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „Jonas Brother“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „LEA“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at 2 x 2 Tickets für JONAS BROTHERS „FIVE ALBUMS. ONE NIGHT“ - THE TOUR am 22.09. in der Wiener Stadthalle 2 x 2 Tickets für LEA - TOUR 2024 am Samstag, 21.09.2024 in der Wiener Stadthalle JONAS BROTHERS LEA ZU GEWINNEN ZU GEWINNEN FRAGE FRAGE Teilnahmebedingungen für sämtliche Gewinnspiele: Die Teilnehmer erklären sich ausdrücklich damit einverstanden, dass ihre Daten an den jeweiligen Gewinnspielpartner weitergegeben werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Gewinne sind nicht in bar ablösbar. Einsendeschluss: Mittwoch, 31. Juli 2024. © Live Nation © Calvin Müller Neos: „Machtverliebte Regierung hat versagt“ Der Vorwurf der Neos-Chefin Meinl-Reisinger an die Regierung ist kurz und knackig: „Sie haben wirtschaftlich versagt“. Und das wiegt umso schwerer, da bereits seit Längerem „Industrie und Experten zuletzt mehrfach vor düsteren Aussichten für den Wirtschaftsstandort Österreich gewarnt haben“. Das Wachstum stagniert, zudem machen Inflation und hohe Lohnnebenkosten den Unternehmen zu schaffen. „Andere Länder hingegen hätten besser gearbeitet, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern“, so Beate Meinl-Reisinger. Derweil habe sich diese Regierung auf den Machterhalt konzentriert, „statt strukturelle Reformen auf den Weg zu bringen“. Auszug aus dem Ö1-Morgenjournal. Fast zur selben Zeit hat Neos in einem offenen Brief an Präsident Mahrer die Wirtschaftskammer ins Visier mit „zu teuer, zu bürokratisch, zu wenig Leistung“ genommen. Mit einem Wort– „weg mit der Zwangsmitgliedschaft“. Die Wirtschaftskammer Österreich zählt circa 550.000 aktive Mitglieder. Zudem ist der Beitritt gesetzlich geregelt. Federführend sind dabei die Unos als Wirtschaftsfraktion der Neos. Diese bezeichnen die Kammer gar „als Profiteure der Inflation“ und die „mittelständische Wirtschaft habe nichts von ihr“. Ein weiterer Dorn im Auge „sei die Kammerumlage 2 als Teil der Lohnnebenkosten“. Vor 44 Jahren wurde diese als „temporäre Maßnahme“ eingeführt, um notleidenden Unternehmen zu helfen. © Parlamentsdirektion/Thomas Topf Neues Hauptquartier für Wiener Polizei ab 2030? Die ersten Schritte für einen Umzug der Wiener Polizei aus ihrem Hauptquartier am Schottenring ins präferierte Areal der früheren Albrechtskaserne in Leopoldstadt sind bereits gemacht: Mitte Mai wurde die Personalvertretung darüber informiert, zudem sei ein entsprechender Architekturwettbewerb schon abgeschlossen. Eine diesbezügliche Anfrage der Austria Presseagentur (APA) wurde von der LandespolizeiDirektion Wien (LPD) somit nicht dementiert. Mit restlichen Details hielt man sich allerdings bedeckt, doch bereits zuvor sickerte aus Polizeikreisen durch, dass die LPD und große Teile des Landeskrimalamts (LKA) auf dem Areal in der Vorgartenstraße ein neues Zuhause wohl finden werden. Geplant ist ebenso die Errichtung von einem Einsatz(training)zentrum. Fünf Jahre sind veranschlagt, die Abrissarbeiten starten mit einem Spatenstich Anfang 2025 auf dem Gelände, wo auch (noch) das Verteidigungsministerium teilweise angesiedelt ist. Für entsprechende Verträge laufen Gespräche untereinander zwischen der Bundesimmobilien-Gesellschaft, dem Innen- und Außenministerium. Das Gebäude am Schottenring aus den 1970er-Jahren sei bereits in die Jahre gekommen, heißt es. Im Übrigen findet dieses Projekt breite Zustimmung bei Polizeigewerkschaften und Personalvertretungen.
DAS WIEN AKTUELL 13 VOLXkino gastiert am Otto Wagner Areal Das Freiluft-Wanderkino feiert dieses Jahr 35-jähriges Bestehen und kommt für den gesamten August aufs wunderschöne Otto Wagner Areal. Das VOLXkino ist das einzige Wander-Kino seiner Art und schon lange zu einem Fixpunkt im kulturellen Sommer geworden: ein außergewöhnliches Filmprogramm an außergewöhnlichen Orten. Das Konzept ist hierbei seit den Anfängen im 1990er-Jahr nahezu unverändert geblieben. Gespielt wird überall dort wo Platz ist, bei Einbruch der Dunkelheit, an für Kino untypischen Orten - in Parkanlagen, Innenhöfen, auf öffentlichen Plätzen und Märkten, am Gürtel oder am Stadtrand. Von Juni bis September und immer bei freiem Eintritt! Einen breiten Platz nimmt auch dieses Jahr das Filmschaffen österreichischer Filmemacherinnen und Filmemacher, u. a. von bekannten Größen wie Adrian Goiginger, Josef Hader und Jessica Hauser bis zu Fridolin Schönwieses Doku IT WORKS II und Christoph Schwarz selbstironischer MetaDokumentarfilm „SPARSCHWEIN“ uber Doppelmoral in Zeiten der Klimakrise. VOLXkino erstmalig am OWA So wurde dieses Jahr das Otto Wagner Areal als wunderschöne Outdoorlocation ausgewählt um dort jeden Samstag und Sonntag im August vor historischer Kulisse Filme zu zeigen. Die Eröffnung findet am 3. August 2024 um 20:30 Uhr mit dem österreichsichen Film „Persona non grata“ statt, die Location des mobilen Kinos befindet sich östlich von Pavillon 20 auf der Wiese des ehemaligen Sportplatzes. Für die langfristige Entwicklung des Otto Wagner Areals und für die zahlreichen Zwischennutzungen zeichnet die Wien HoldingTochter WSE Standortentwicklung GmbH verantwortlich. Das gesamte Programm finden sie unter www.volxkino.at/ programm-otto-wagner-areal FACTS Wann: Jeden Samstag und Sonntag im August, Start am 3. August 2024 um 20:30 Uhr Wo: Wiese des ehemaligen Sportplatzes, östlich von Pavillon 20 Öffentliche Buslinie 47A oder 48A bis Haltestelle „Otto Wagner Anreise: Areal“, danach ca. 10 Minuten Fußweg bis zum ehemaligen Sportplatz DER EINTRITT IST FREI! © Echtlicht - Stefan Dworak „Social Media verwirrt“ – so Umfrage zu Dating-Portals Dabei stand das Thema „Dating und Partnersuche“ auf dem Tapet. Dazu wurden Teilnehmer zwischen 18 und 30 Jahren befragt. Und fast jeder zweite junge Erwachse zeigt sich bei der digitalen Partner- und Datingsuche verwirrt. Grund seien die vielen digitalen Möglichkeiten dazu. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage der Ethophilia Research Foundation. Vor allem „die Verfügbarkeit von beliebten Dating-Apps und die Leichtigkeit der Fotobearbeitung können bei möglichen Partnern zur Verzerrung der Wirklichkeit führen“, warnen die Studienautoren. Indische Frauen sind davon eher betroffen als Männer. Dabei, nach ersten Teilauswertungen, zeigt sich bei handelnden Personen eine ausgeprägte Impulsivität und gleichzeitig nehmen die sozialen Interaktionen von Mensch zu Mensch ab. Es lässt sich auch ein Einfluss auf in Beziehung stehenden Menschen ableiten, weil sich mögliche Probleme auftun, diese weiter aufrechtzuerhalten. Im Vordergrund bei jungen Menschen steht Vergnügen und Adrenalinkick und weniger eine langfristige Stabilität einer Beziehung. Die Alarmglocken schrillen, dass Verwirrung & Impulsivität Einfluss auf bestehende Beziehungen haben.
DAS WIEN AKTUELL 14 Mitmachen und Gewinnen Für welches Instrument ist Sterling bekannt? a) Trompete b) Geige Der Kabarettgipfel ist ein grenzüberschreitendes Gipfeltreffen des ... a)... deutschsprachigen Humors b)... amerikanischen Hip-Hop Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „Lindsey Sterling“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „Kabarettgipfel“ und Ihrer Antwort an marketing@das-wien.at 2 x 2 Tickets für LINDSEY STIRLING EUROPE AND UK TOUR 2024 am 12.10. in der Wiener Stadthalle 2 x 2 Tickets für den KABARETTGIPFEL am Montag, 14.10.2024 – in der Wiener Stadthalle LINDSEY STIRLING Kabarettgipfel ZU GEWINNEN ZU GEWINNEN FRAGE FRAGE Teilnahmebedingungen für sämtliche Gewinnspiele: Die Teilnehmer erklären sich ausdrücklich damit einverstanden, dass ihre Daten an den jeweiligen Gewinnspielpartner weitergegeben werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Gewinne sind nicht in bar ablösbar. Einsendeschluss: Mittwoch, 31. Juli 2024. © Ashley Osborn © E&A Film Urlaubsbarometer 2024: Lange und weit weg? Die Statistik Austria, rund um Chefökonom Tobias Thomas, lotete nach Corona bereits eine starke Zunahme bei Reisen innerhalb und außerhalb von Österreich aus. Vor Kurzem gab es offizielle Zahlen aus dem Jahr 2023 dazu: Knapp 13 Millionen Urlaubsreisen in Österreich standen 14 Mio. ins Ausland gegenüber. So das offizielle Zahlenwerk als nüchternde statistische Größe. Detailerkenntnisse dazu lieferte ein Kongress der Uni für Bodenkultur in Wien: Das Reiseverhalten habe sich demnach verändert – „man unternimmt wieder längere Urlaube und fährt gerne weiter weg“. Bei Österreicherinnen und Österreichern ist Italien die Urlaubsdestination Nummer eins, allerdings mit einer Einschränkung – nicht mehr „so sehr“ im Hochsommer! Als Begründung wurde der Klimawandel angeführt. Anfang 2023 nannten Österreicherinnen und Österreicher bei einer Umfrage des Fachverbands der Reisebüros noch Kroatien als präferiertes Urlaubsland. Es waren diejenigen, die entweder mit Auto, Bus oder Bahn dorthin anreisten. Bei Flugreisen etablierte sich Griechenland als anvisiertes Reiseziel Nummer eins, gefolgt vom aktuellen Fußball-Europameister Spanien und der Türkei. Fernstrecken-Leader war Thailand. Freilich spitzt sich die Beziehung von Einheimischen und Touristen überall zu. Grund sind zahlreiche Einschränkungen für Einheimische, die Palette reicht von keinem Platz auf Stränden bis hin zur Wohnungsnot, weil viele nur mehr als private Urlaubswohnungen am Markt angeboten werden. Städte wie Barcelona und Madrid sind besonders betroffen …
DAS WIEN AKTUELL 15 Nachdem ein Tonmitschnitt aufgetaucht war, in dem sich der suspendierte Sektionschef im Bekanntenkreis über Versuche der ÖVP beschwert hatte, staatsanwaltliche Ermittlungen beeinflussen zu wollen, hat die grüne Justizministerin Alma Zadić im vergangenen Dezember eine diesbezügliche Untersuchungskommission eingesetzt. Geprüft wurden Causen zwischen 1. Jänner 2010 bis 14. Dezember 2023. Herausgekommen ist ein 230 Seiten starker Bericht. Dieser wird nun laut Kommissionsleiter Martin Kreutner nicht sofort, sondern „zeitnah“ komplett veröffentlicht. Denn das Ministerium hat als Medieneigentümer noch um ein paar Tage Zeit ersucht, um die Veröffentlichung medienrechtlich abzuklären. Naheverhältnis zu Politik In einer Pressekonferenz vor wenigen Tagen konnte man jedoch schon erfahren, dass es laut Ansicht der Kommission eine „Zweiklassenjustiz“ gebe. Fehlende Distanz zur Politik sowie zu Medien wurde ebenfalls konstatiert, ebenso ein zum Teil stark frustrierender Instanzenzug. „Das österreichische Justizsystem ist ein prinzipiell sehr gutes“, stellte Kreutner dennoch fest. Als konkrete Beispiel für Grenzüberschreitungen nannte die Kommission etwa ein Treffen Pilnaceks mit dem Justizsprecher einer Partei – laut Kreutner nicht der ÖVP – gegen deren „hochrangige Regierungsmitglieder“ in einer Inseraten-Causa ermittelt worden war. Gespräche Pilnaceks habe es auch mit Beschuldigten in der CASAG-Affäre gegeben. Aber auch Justizbedienstete seien in Verfahren gegen sie selbst laufend informiert worden. Ein „weiteres Phänomen“ sei die „Neigung in geschlossenen Organisationen, Mitglieder der eigenen Gruppe zu begünstigen“, so eine weitere Erkenntnis der Kommission, die damit den Begriff „Freunderlwirtschaft“ höflich umschrieben hat. Davon betroffen seien etwa Amtsgeheimnisse, der Datenschutz und Befangenheitsregelungen. Weiters ortet der Bericht „Nahebeziehungen“, „Seilschaften“ sowie „politische Anbiederung“ sowie eine „pseudoamikale Struktur“. Vertrauliche Information – etwa zu Hausdurchsuchungen – werde an politische Repräsentanten etwa über Messenger-Dienste weitergegeben. Also zutiefst „Österreichische Verhältnisse“, könnte man meinen. Und das betrifft auch den vorgelegten Bericht selbst. Denn kurz nach der Pressekonferenz berichtete Justizministerin Alma Zadić (Grüne), dass dem Ministerium konkret zwei Berichte vorgelegt worden seien – einer ohne und einer mit Schwärzungen. Letzterer sei zur Veröffentlichung bestimmt. Der andere enthalte auch sensible Daten und sei nur für den internen Gebrauch vorgesehen. Details zu diesen Daten nannte sie nicht. Es wird also weiter vertuscht und zugedeckt. Spannung vor Endbericht Dennoch darf man auf die Veröffentlichung des Endberichts gespannt sein, zumal die Andeutungen von Kommissionsvorsitzendem Kreutner eine ganze Reihe von Interventionen und Bevorzugungen politischer Akteure aus dem ÖVP-Bereich, aber auch aus dem SPÖ-Bereich nahelegen. Ebenso die Aussage, dass es rund um den Tod von Christian Pilnacek noch viele offene Fragen gebe, ist interessant. Bekannt ist ja bislang nur, dass eine Mitarbeiterin aus dem Büro von Parlamentspräsident Sobotka (ÖVP) in den letzten Stunden im Leben Pilnaceks mittendrin statt nur dabei war. Bekrittelt wird zudem, das die Justiz eine „ungesunde Nähe“ zu einigen Medien hat, es fehle dabei an Distanz, die in Folge auch einige Grenzüberschreitungen nach sich ziehen. Stichwort: Öffentliche Chats, Weitergabe von Informationen an Ministerbüros & Co. Der Instanzenzug in staatsanwaltlichen Verfahren sei mitunter eines 30-Augen-Prinzips zu zeitintensiv. Die Causa Pilnacek ist somit noch lange nicht beendet und wird uns wohl im Wahlkampf noch den einen oder anderen Schmutzkübel liefern. Pilnacek-Kommission offenbart „Zwei-Klassen-Justiz“ & Sittenbild Untersuchungskommission bestätigte politische Interventionen in der Amtszeit des verstorbenen Ex-Sektionschefs Christian Pilnacek. © BMF/WILKE
DAS WIEN AKTUELL 16 Immer mehr beruflich aktive Pensionisten In Österreich ist die Zahl an Pensionisten, die weiter einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, stark gestiegen. Die geburtenstarken Jahrgänge, auch als „Babyboomer“ bezeichnet, erreichen gerade jetzt das Ende ihrer Berufslaufbahn. 126.000 Menschen haben hierzulande im Vorjahr ihre Pension angetreten. Noch nie waren es so viel. Gleichzeitig allerdings arbeiten auch immer mehr Pensionisten weiter. Wer in seiner Pension zusätzlich erwerbstätig ist, kann unter bestimmten Umständen auch geringere Pensionsbeiträge einzahlen. Zusätzlich steht die Frage dabei im Raum „wie viel jemand dazuverdienen darf oder welche Steuern dafür fällig werden“. „Diese Frage“, so Senior Quality- Vertreterin Schröck in Ö3, „sei noch immer hochkomplex. Das ist der Austria Presse Agentur (APA) zu entnehmen. Dass bei uns aber immer mehr Pensionierte beruflich aktiv seien, sagt WifoPensionsexpertin Christine Mayrhuber auch der Tageszeitung „Kurier“ gegenüber. Und sie ergänzt, „binnen zehn Jahren habe sich die Zahl der erwerbstätigen Frauen in der Pension verdoppelt – von 14 auf 29 Prozent“. Aber auch bei den Männern „tut sich was mit einem Zuwachs von 6,5 auf elf Prozent“, so die Ökonomin. PLACHUTTA BETREFF Senden Sie eine Mail mit dem Betreff „Plachutta“ an marketing@das-wien.at 5 x 1 Gutschein im Wert von jeweils 50 Euro für „PLACHUTTA“ PLACHUTTA ZU GEWINNEN WERBUNG
DAS WIEN AKTUELL 17 Die derzeitige wirtschaftliche Situation in ganz Österreich ist mehr als angespannt. Denn durch die völlig verfehlte Corona- und Sanktionspolitik der Bundesregierung ist die Gesamtlage denkbar schlecht. Ganz aktuell hat AMS-Chef Kopf im Ö1-Mittagsjournal bestätigt, dass „die schlechte wirtschaftliche Entwicklung in die Verlängerung geht.“ Seit Mitte 2022 haben wir kein Wachstum – im vergangenen Jahr sogar eine Rezession gehabt. Nur die Demographie und Arbeitszeitverkürzung retten dem ÖVPArbeitsminister noch die Zahlen der Arbeitslosenstatistik. Es sind „nur“ 30.000 mehr. Kein Wunder also, dass auch WIFO und IHS ihre Hoffnung auf Besserung der Wirtschaftslage nach hinten verschieben. Industrie wankt Der Zustand der Industrie besorgt mehrfach. Internationale Nachfrageschwäche und eine deutliche Verschlechterung der Lohnstückkosten relativ zu anderen Ländern gesehen, sind für die heimische Wirtschaft einen Wettbewerbsnachteil. Viele denken darüber nach, ob es sich noch rechnet in Österreich zu produzieren, oder ins billigere Ausland abzuwandern. Hier gilt es für die Politik, die heimischen Betriebe im Land zu halten. Ansätze dazu sind allerdings recht wenige zu erkennen. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Denn die schwarz-grüne Bundesregierung ruiniert in politischer Tateinheit mit Teilen der rot-pinken Scheinopposition unsere Wirtschaft, produziert massive Arbeitslosigkeit und zerstört damit den Wohlstand und die soziale Sicherheit unserer Bevölkerung. Sie zahlt im wahrsten Sinne des Wortes den Preis für das Corona-Regime, für die EU-hörigen Knieschuss-Sanktionen und den Klimakommunismus, der zur Deindustrialisierung führt. Quittung ist da ... Da ist es verständlich wenn sogar auch AMS-Chef Kopf sagt, dass sich die kommende Regierung um diese Themen kümmern wird müssen. Denn offenbar traut er der jetzigen Schwarz-Grün-Ministerriege keinen großen Wurf mehr zu. Mit anderen Worten: Erst eine andere Ministerriege wird den Schaden, den Schwarz-Grün in den vergangenen fünf Jahren verursacht haben, reparieren müssen. Denn dieser Schaden ist durchaus hausgemacht. Zum einen hat sich die schwarzgrüne Bundesregierung durch die Russland-Sanktionen selbst in beide Knie geschossen und uns so ohne Not die größte Inflations- und Teuerungswelle in der Geschichte der Zweiten Republik beschert. Zum anderen leiden wir noch immer an den Nachwirkungen der Corona-Politik, den damit verbundenen Lockdowns, den Milliardenzahlungen für Impfungen, Masken, Tests und dem Millionengrab COFAG-Fonds. Erinnern wir uns an die Worte des damaligen ÖVP-Bundeskanzlers Kurz: „Koste es, was es wolle“, hat er gesagt. Dadurch müssen wir jetzt allerdings alles zahlen, auch das was wir nicht wollen. Österreich als Schlusslicht Sogar die WIFO-Konjunkturprognose sieht die Wettbewerbsfähigkeit in Österreich schlechter eingeschätzt als in jedem anderen EU-Land. Das muss man auch erst einmal zusammenbringen. Es wird also höchste Zeit die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft zu verbessern und jedem einzelnen Österreicher das Leben wieder zu erleichtern – sprich die Kaufkraft stärken. Denn wenn die Bürger wieder mehr Geld im Börserl haben, dann brummt auch die Wirtschaft. Entlastung statt Belastung Belastungen wie die von den Grünen verordnete völlig unnötige CO2-Steuer, oder die NoVA-Erhöhung haben die ohnehin schon kräftige Inflation noch zusätzlich angeheizt. Wir brauchen keine zusätzlichen Belastungen – wir brauchen kräftige Entlastungen. Entlastungen für unsere Betriebe, Entlastungen für die Menschen. Das sind Aufgaben einer Bundesregierung. Doch die ist derzeit mit sich selbst beschäftigt und taumelt zwischen Schilling und Renaturierung von einem Tief ins andere. Wirtschaft: Bitte weiter auf Erholung warten – generelle Katerstimmung ... Wir leben in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Kein Wunder, dass dank Regierungs-Politik es immer schwieriger wird, das Ruder herumzureißen.
DAS WIEN AKTUELL 18 Scharlatan oder Friedensstifter? Viktor Orbáns willkürlicher Alleingang polarisiert Ungarns Ministerpräsident torpediert einheitliche EU-Haltung zum Ukraine-Krieg. Sein Trip 5.0 brüskiert & zieht radikale Strafen nach sich. Kurz nachdem Ungarn turnusmäßig den EU-Ratsvorsitz übernommen hat, sorgt Präsident Viktor Orbán bereits für Schnappatmung bei einschlägigen EU-Politikern und Medien. Sein Vergehen: Er hat im Rahmen seiner als „Friedensmission“ gedachten Staaten-Tour neben Russland auch China und die Ukraine besucht. Dazu hat er auch noch knapp eine Woche nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump einen Besuch abgestattet. Dazu schreibt Orban auf „X“: „Friedensmission 5.0 (...) Wir haben über Wege zum #Frieden diskutiert.“ Na mehr hat es nicht gebraucht. Sogar die sonst neutral berichtende APA schreibt von einer „... bereits im Vorfeld umstrittenen ungarischen EU-Ratspräsidentschaft“, die „…quasi seit ihrem Beginn von Skandalen umschattet“ sei. Wo genau der Skandal sein soll, wenn sich der Präsident eines europäischen Landes um Frieden in der Ukraine bemüht und dazu mit allen Seiten spricht, bleibt bei dieser Berichterstattung allerdings im Unklaren. Dazu sei auch ein berühmtes Zitat des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Schmidt in Erinnerung gerufen, der gesagt hat: „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen“. Strafenauszug Das dürfte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen völlig anders sehen, denn sie reagiert mit einer Boykott-Entscheidung auf die Friedensinitiative von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán in der Ukraine-Politik. Die deutsche Spitzenpolitikerin ließ ankündigen, dass an künftigen informellen Ministertreffen unter der Leitung der derzeitigen EURatspräsidentschaft in Ungarn keine Kommissarinnen oder Kommissare, sondern nur ranghohe Beamte teilnehmen werden. Daraufhin wollen sogar einige EULänder Ungarn den EU-Ratsvorsitz entziehen oder ihn boykottieren. 63 EU-Abgeordnete forderten einen Entzug des Stimmrechts Ungarns im Rat. Außerdem werden bei künftigen informellen Ministertreffen unter der Leitung der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft in Ungarn keine Kommissarinnen oder Kommissare auf Anordnung der EU-Komissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnehmen, sondern nur Ranghohe Beamte. Die traditionelle Antrittsrede vor dem EU-Parlament wurde zudem auf September verschoben. Offenbar passt es Brüssel so ganz und gar nicht, dass es Frieden in der Ukraine geben könnte. Wer sollte ihnen dann nämlich die vielen Milliarden Euro zahlen, die sie jetzt im Namen der Ukrainehilfe aus allen Töpfen der EU erhalten? Besonders der künftige EU-Abgeordnete Helmut Brandstätter macht sich dabei über Gebühr wichtig. Er fordert sogar das Ende der turnusmäßigen nationalen Vorsitze. „Das Zepter turnusmäßig jedes halbe Jahr einer nationalen Politikerin oder einem nationalen Politiker zu übergeben, schwächt Europa. Es verhindert, dass wir mit einer Stimme sprechen und weltweit als Partner auf Augenhöhe akzeptiert werden“, so Brandstätter, der zudem noch ein geschlossenes und einheitliches Auftreten der EU gegenüber Orbán fordert. Doch auch die ÖVP lässt kein gutes Haar an der Friedensinitiative des ungarischen Präsidenten. „Der außenpolitische ReiseAktionismus des ungarischen Regierungschefs war kein guter Start in den EU-Vorsitz, damit hat er weder Europa noch dem Frieden einen Dienst erwiesen. Wir konzentrieren uns jetzt auf eine professionelle Zusammenarbeit mit den Vertretern Ungarns und das erwarten wir auch von ihnen“, so ÖVP-Delegationsleiter Reinhold Lopatka, der ergänzt: „Nicht mit dem Schüren von Konflikten, sondern mit einem nüchternen und konstruktiven Vorgehen können wir in den kommenden sechs Monaten das Bestmögliche für Europa und Österreich erreichen.“ Wobei sich die Frage stellt, was an einer Friedensmission „Konflikte schürt“. Aber außenpolitisch ist die ÖVP schließlich schon lange nicht mehr auf der Höhe. Das zeigt sich auch daran, dass Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) gegen einen Boykott Ungarns ist, während Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) Verständnis für die Maßnahme äußerte. Kein Mandat für Orbán Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sprach im Hinblick auf das Treffen von „Irritationen“ in der EU. Für die Außenpolitik sei der EU-Außenbeauftragte zuständig. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kommentierte, es sei Orbáns eigene Entscheidung, die dieser souverän getroffen habe. „Durch seine Besuche hat er uns aber in keiner Weise verpflichtet, weil er uns in keiner Weise im Voraus informiert hat und kein Mandat erhalten hat“, sagte Macron. „Wichtig ist, dass sich alle darüber klar sind, der ungarische Ministerpräsident agiert als solcher“ und nicht im Rahmen der Aufgaben der EU-Ratspräsidentschaft, so der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Sieht so aus, als würde Viktor Orbán mit seinem Wunsch nach Frieden in der Ukraine ziemlich allein dastehen in Europa. Dabei wird uns diese EU doch immer als Friedensprojekt verkauft.
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