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DAS WIEN GARTENTIPP 29 7. Der Baumschützer Auch wenn man oft anderes liest: Efeu, der Bäume erobert, erstickt oder erwürgt sie nicht. Im Gegenteil, der Stamm wird vom Efeu geschützt und vor Frost- oder Hitzeschäden bewahrt. Er ist kein „Schmarotzer“ und wurzelt nicht in die Bäume – außer sie sind morsch. Dann kann er sie sogar fällen. 8. Die Naturoase Hunderte Insekten, zahlreiche Vögel und so manches andere Tierchen leben im Efeu. Für sie ist das dichte Blattkleid nicht nur Schutz, sondern liefert auch Nahrung. Pollen im Herbst, Beeren im Spätwinter und für Vögel rund ums Jahr auch viele Insekten. 9. Der Pflegeleichte Einmal eingewachsen, benötigt der Efeu keine Pflege. Ideal für die Begrünung von Gartenzäunen (Maschendrahtzaun) wenn wenig Platz für eine Hecke ist. Lässt sich gut schneiden. 10. Die Dekoqueen Gerade in den nächsten Wochen werden die Efeuranken gerne zum Dekorieren verwendet. Es lassen sich dekorative Kränze flechten und sie sind mit zweifärbigen Blättern auch im Winterbalkonkisterl ein perfekter Schmuck. Herbstliche Gartenfragen Unser Olivenbaum hat mittlerweile ansehnliche Ausmaße erlangt, daher überlegen wir ihn heuer auf unserer überdachten Terrasse zu überwintern. Den Trog würden wir mit Dämmplatten und Plastik einpacken. Müssen auch die Äste verpackt werden? Oder würden Sie raten, den Olivenbaum in jedem Fall zum Gärtner zu bringen? Wird der Winter, wie in den letzten Jahren, überlebt er problemlos. Wird er so, wie vor einigen Jahren, ist er garantiert verloren. Also ab zum Gärtner, es wäre schade drum. Oder: So einhausen, dass man das Oliven-Haus zur Not mit Heizkabeln wärmen kann. *** Mein Problem sind zwei Stechpalmen, ca. 1,2 m hoch, vor vier Jahren gepflanzt. Zwei Winter hatte er wunderschöne rote Beeren, letzten Winter nur noch einige, heuer nichts mehr. Nur noch schöne, saftige grüne Blätter! Was ist schuld? Ich vermute einen Düngemangel. Befruchtungsproblem (Ilex benötigt Männchen und Weibchen) kann es nicht sein, weil er letztes Jahr gefruchtet hat. Düngen Sie im Frühjahr zunächst mit organischem Rhododendrondünger und danach mit einem Tomatendünger. Der fördert die Fruchtbildung. *** Ich habe jetzt ein Gemüsebeet angelegt und dazu frische neue Gartenerde mir liefern lassen. Eigentlich wollte ich Gelbsenfsamen anbauen, weiß jetzt aber nicht, ob das eine gute Idee ist, weil es ja eine kompostreiche Gartenerde ist. Für Gründüngung ist es zu spät. Besser ist es, wenn man jetzt den Boden mit gehäckseltem Laub abdeckt. Damit ist die Erde geschützt. Gartengeschichte Auf den Spuren von Altösterreich Eine Reise nach Opatija in Kroatien (von vielen auch noch Abbazia genannt) heißt auch ein Stück österreichische Geschichte erleben. Am Ende des vorletzten Jahrhunderts begann der Siegeszug und viele wohlhabende Österreicher nutzten die Südbahn, um hier den Winter zu verkürzen. Direkt am Meer – aber doch in Österreich. So, wie es heute viele tausende Landsleute rund um die Feiertage machen. Immerhin reisen wir ja nur noch indirekt ins Ausland. Die EU macht dieses Land zu einem Teil unserer Heimat. Auch wenn es da und dort knirscht (weil mit der Einführung des Euro alles ziemlich teuer geworden ist), kann man in typisch Wiener Kaffeehäusern Kaffee und Mehlspeisen genießen. Und man kann die Pflanzenwelt in dieser milden Ecke genießen. Üppige Kamelien wachsen hier in den Parks, Palmen, Klebsame und Palmfarne gedeihen prächtig. Ein wenig bin ich stolz. Der sogenannte Amerikanische Garten in Opatija, der vielen, die bloß am Meer spazieren, nicht bekannt ist, schmiegt sich, wie die hängenden Gärten der Semiramis an einen Südhang. Ein Ungar hat ihn vor über hundert Jahren mit dem Ertrag von Paprika nach Amerika gebaut. Nach seinem Tod verwilderte er. Genau dort durfte ich nach der Revitalisierung vor fast zehn Jahren die erste Kamelie pflanzen. Und die wächst auch heute noch dort. Übrigens festgehalten mit einem Eintrag im Goldenen Buch – das einzige Mal, dass mir so etwas Ehrenvolles bei einer Gartenreise zu Teil geworden ist. Da hat Opatija, die Partnerstadt von Bad Ischl, wieder eine kleine österreichische Geschichte. Mit Sicherheit aber eine blühende. Die Kamelie ist voller Knospen! Gartenkalender Ratschläge über das nun notwenige Einräumen der Kübelpflanze getraue ich mir bei dem heurigen Wetter nicht mehr geben. Kaum ist es einige Tage kühl, kommt schon die nächste Warmfront. Vor allem in den Niederungen sollte man hier wirklich den kurzfristigen Wetterbericht beobachten und erst dann die empfindlichen Topfblumen von der Terrasse in die Überwinterungsräume bringen. Draußen geht es den Pflanzen besser. Dank der milden Witterung und des warmen Bodens lassen sich auch jetzt noch Vogerlsalat und Spinat anbauen. Allerdings unbedingt geschützt mit Vlies oder im Frühbeet. Nach wie vor ist Pflanzzeit von Frühlingsblumenzwiebeln. Wurzelnackte Gehölze können nun perfekt gesetzt werden. Gut angießen, dann wurzeln sie rasch an und haben im kommenden Jahr einen deutlichen Vorsprung.

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