DAS WIEN AKTUELL 24 Thema Arbeitsplatz: Ungleichbehandlung Älterer mit AMS-Kampagne ins Lot bringen Das Arbeitsmarktservice (AMS) hat vor Kurzem das SORAInstitut beauftragt, eine Studie zu erstellen, welche Faktoren für ältere Arbeitnehmer etwa bei einer Bewerbung zum Tragen kommen. Vorne weg – circa zehn Prozent der Firmen luden Jobsuchende nicht ein, wenn sie – älter oder länger auf Jobsuche – waren. Dabei beklagten Unternehmer zuletzt zigfach, kein geeignetes Personal zu finden. Ende September waren ca. 106.000 offene Stellen beim AMS gemeldet, zudem viele freie Jobs aber auch dort nicht gemeldet sind. Gretchenfrage daher: wie willig sind Unternehmer, Bewerbern eine Chance zu geben, die nicht ganz oben auf Wunschliste stehen? Das SORA-Institut wandte ein interessantes „Correspondence-Testing“ dazu an. Ein in der Wissenschaft etabliertes Instrument, bei dem fiktive Bewerbungen auf reale Stellenausschreibungen verschickt werden. Dabei ist alles, auszugsweise Ausbildung, Erfahrung, Interessen, Wohnort und Co. ident. Einziger Unterschied – was Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit betrifft. Im Fokus zwei Branchen, Lebensmitteleinzelhandel und Elektroinstallation, wo Unternehmen heftig über Personalmangel klagen. In Summe wurden Bewerbungen für 400 beim AMS gemeldete offene Stellen verschickt. SORA wertete aus, wie oft Bewerber eine Rückmeldung erhielten, um sich persönlich vorzustellen. Etwa zehn Prozent der Firmen berücksichtigten Ältere überhaupt nicht. Wobei sich die Ungleichbehandlung aus Altersgründen stärker zu Buche schlug, als jene von langer Arbeitslosigkeit. Vor allem im Lebensmitteleinzelhandel war diese sehr groß, wenig bis null allerdings in der Elektrobranche. AMS-Chef Johannes Kopf entschuldigte sich bei diesen Unternehmen, rechtfertigte sich aber, weil er „sich ein Bild über die Ungleichbehandlung machen wollte und gleichzeitig eine neue AMS-Werbekampagne rund um dieses Thema verbunden sei“. Vielen Firmen sei nicht bewusst, dass in Österreich das Gleichbehandlungsgesetz schlagend wird, wenn es zu Diskriminierung am Arbeitsplatz wegen Geschlecht, Alter oder ethnischer Herkunft kommt! Zwei von drei Unfällen passieren im Ortsgebiet Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) weist in seiner aktuellen Aussendung darauf hin, dass zwei Drittel der Verkehrsunfälle, die im ersten Halbjahr 2023 statistisch erfasst wurden, im Ortsgebiet passierten. Bei 10.268 Unfällen wurden 12.257 Menschen verletzt und 48 büßten ihr Leben ein. „Die Zahl der Unfallopfer im Ortsgebiet ist schlicht und einfach zu hoch. Es braucht verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen wie beispielsweise niedrigeres Tempo“, so Lina Mosshamer vom VCÖ. Ein berechtigter Kritikpunkt vonseiten des VCÖ ferner: Städte und Gemeinden werden bei ihrer Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen von der aktuellen Straßenverkehrsordnung (StVO) behindert. Dann bleiben Maßnahmen zu einer Temporeduktion von 50 km/h auf 30 bei Kindergärten, Schulen, Seniorenwohnheimen oder in Wohngebieten sprichwörtlich auf der Strecke. Zudem sei aktuell dieser Prozess zeitaufwendig, wegen geforderter Gutachten kostspielig. Und: es endet sehr oft mit einem negativen Ergebnis. Eine entsprechende Initiative, bezüglich Tempo 30, unterstützen bis dato 280 Städte und Gemeinden. Sie ist parteiübergreifend und österreichweit … Schwunglose SommerWirtschaft Deutschland So richtig Fahrt aufnehmen konnte die deutsche Wirtschaft im Sommer nicht: Das Bruttoinlandesprodukt (BIP) sank im dritten Quartal verglichen mit dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt leicht um 0,1 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mit. Volkswirte und Bundesregierung zeigten sich davon nicht überrascht, hatten dies bereits auf ihrer Rechnung für das restliche Jahr. Erst 2024 soll es in der größten Volkswirtschaft Europas wieder aufwärts gehen. Allerdings gab’s im Frühjahr noch bei unserem Nachbarn ein leichtes Wirtschaftswachstumsplus mit 0,1 %. So zeigen es neueste Daten. Insbesondere nahmen im Sommer die privaten Konsumausgaben ab, so Statistiker. Positive Impulse seien freilich von den Ausrüstungs- investitionen der Unternehmen, zum Beispiel in Fahrzeuge, gekom- men. Der Gegenwind kommt auf von hoher Inflation, die Deutschen schränken ihre Konsumausgaben ein. Die Inflationsrate im September betrug 4,5 %. Nahrungsmittel verteuerten sich signifikant. Höhere Zinsen drücken zudem die Nachfrage nach Bauleistungen. Einfluss hat auch die Schwäche der Weltwirtschaft …
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