DAS WIEN GARTENTIPP 29 Blatt für Blatt abwischen. Nicht nur die Oberseite, sondern auch die Unterseite. Allerdings ist das bei allen behaarten Blättern nicht möglich. Sie sollte man mit einem Pinsel vom Staub befreien oder in die Dusche stellen und lauwarm abduschen. • Vor kalter Zugluft schützen Das kurze Durchlüften ist jetzt für ein gutes Klima im Zimmer besonders wichtig. Allerdings mögen die kalte Zugluft viele Pflanzen ganz und gar nicht: Weihnachtsstern, Orchideen, Usambaraveilchen und viele andere beginnen innerhalb von wenigen Tagen zu leiden. Manche werfen die Blätter ab, andere die Blüten oder sie lassen die Blätter verwelken. • Gießwasser vorwärmen Im Sommer ist das Verwenden von frischem Gießwasser kein allzu großes Problem, jetzt aber kann es sehr rasch zu gravierenden Schäden führen. Daher am besten gut abgestandenes, zimmerwarmes Wasser verwenden und bei jedem Gießen eine ganz geringe Menge an Effektiven Mikroorganismen beigeben. • Auf Schädlinge achten Damit sich manche Schädlinge nicht extrem schnell ausbreiten, die Pflanzen von Zeit zu Zeit mit Biospritzmittel einsprühen und/ oder gleich in der Dusche Blattläuse abwaschen. Die lästigen Trauermücken kommen nur dann, wenn man zu viel gießt! Gartengeschichte Die Usambaraliebe Von meinen ersten gärtnerischen Erlebnissen habe ich hier schon oft geschrieben. Nach wie vor werde ich aber immer noch oft gefragt, ob ich den Beruf Gärtner je gelernt habe. Nein, habe ich nicht. Aber ich gärtnere seit meinem sechsten Lebensjahr und hab wahrscheinlich mehr Praxisjahre zusammengebracht als so mancher Gärtnergeselle. Eine Pflanze, die mich schon als Zehnjähriger begeisterte, war das Usambaraveilchen. Es stand nicht nur bei uns daheim im Wohnzimmer, sondern auch bei meinen Großmüttern. Wobei eine darauf schwor, dass ihre Pflanzen nur deshalb so gut gedeihen, weil sie sie ausschließlich mit lauwarmen Kartoffel-Kochwasser goss. Und dann war es eine der damaligen Hauptkulturen bei „meinem“ Gärtner in Vöcklabruck. Rudi Hueber hatte ein ganzes Glashaus voll und dort herrschte das für mich herrlichste Klima: Tropisch warm mit hoher Luftfeuchtigkeit. In meiner „Lehrzeit“, die ich fast täglich nach der Schule absolvierte, zeigte mir der begeisterte Gärtner auch das Vermehren dieser damals (und heute wieder) so beliebten Zimmerpflanze. Das musste ich natürlich auch versuchen. Egal bei welchem Usambaraveilchen ich vorbeikam, brach ich ein Blatt ab und steckte es Daheim in die Erde. Manche wuchsen tatsächlich, andere gingen aber ein, weil es auf der Fensterbank viel zu kalt war. Mit zunehmendem Alter verbesserte sich mein Technikverständnis und mit kleinen Wärmeplatten und Spezialerde entstand bald eine ganze Kollektion an Pflanzen. Die Abnehmer waren in der Familie schnell gefunden: die Omas. Sie waren von der Pflanzenliebe begeistert und zahlten bar: Fünf Schilling pro Pflanze. Das Budget für neue Pflanzenkäufe … Gartenfragen Wie oft sollte man eigentlich Zimmerpflanzen umsetzen und wann ist der beste Zeitpunkt? Grundsätzlich wäre es ideal, die Pflanze alle zwei, drei Jahre in einen neuen Topf zu setzen, denn durch das ständige Gießen mit kalkhaltigem Wasser kommt es zu einer Versalzung der Erde. Wichtig: keine zu großen Töpfe wählen. Bester Zeitpunkt ist der Spätwinter, wenn das Wachstum wieder beginnt. *** Die Erde in meinen Töpfen ist total weiß und verschimmelt. Ist das gefährlich? In den meisten Fällen ist der weiße Belag nicht Schimmel, sondern Kalk, der ausblüht. Dennoch sollte man die Oberfläche abkratzen und durch neue Erde oder noch besser, durch Tongranulat ersetzen. Die häufigste Ursache: zu viel gegossen! *** Kann ich einen alten Gummibaum, ein Erbstück der Großmutter, zurückschneiden. Er erreicht mittlerweile die Zimmerdecke? Ja, ganz problemlos ist das möglich. Man kann ihn sogar so weit zurückschneiden, dass nur noch der Stamm zurückbleibt. Schnittstelle mit Feuerzeug versengen, damit der weiße Pflanzensaft stoppt. Der Stamm wird wieder austreiben. Die abgeschnittenen Teile kann man eintopfen, an einem bodenwarmen Standort treiben sie bald wieder Wurzeln. Rosa Usambaraveilchen Traditionell – das violett-blaue Usamabraveilchen Usambara – blau-grün gerüscht
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