Das Wien - E-Book

DAS WIEN AKTUELL 2 Schön langsam kehrt Österreich wieder aus der Sommerpause zurück. Nach dem angeblich heißesten Juli der Menschheitsgeschichte, von dem freilich bei uns rein gar nichts zu merken war, folgte ein normal warmer August mit ein paar Hundstagen, so wie wir sie von früher her noch kennen. Perfekte Bedingungen für Klimahysteriker, die sich auch pünktlich zum Schulstart auf unseren Straßen festkleben. Aber nicht nur auf den Straßen ist für Abwechslung gesorgt, sondern auch in den heimischen Kinos. Da kommen gleich zwei Filme über den meistgehassten Ex-Kanzler der Republik, Sebastian Kurz, ins Kino. Ein kritischer über ihn und ein freundlicher mit ihm. Doch nicht nur auf den weichen Kinositzen wird es spannend, sondern auch auf den harten Bänken der Gerichte. Den Anfang hat gleich einmal Ex-Burgschauspieler Florian Teichtmeister gemacht, der sich wegen Besitzes und Herstellung zehntausender Dateien mit Kindesmissbrauchsdarstellungen verantworten musste. Gegen Teichtmeister hätte eigentlich schon vor sieben Monaten verhandelt werden sollen, doch der auf den 8. Februar anberaumte Termin musste infolge einer Erkrankung des Angeklagten kurzfristig abgesagt werden. Seit dem Frühsommer ist bei Teichtmeister wieder Verhandlungsfähigkeit gegeben. Für weitere Verzögerungen sorgten vom zuständigen Richter in Auftrag gegebene unerlässliche Erhebungen, die zur Klärung der Zuständigkeit und der rechtlichen Einordnung notwendig waren. Teichtmeister ist relativ glimpflich davongekommen. Er hat zwei Jahre bedingte Strafe ausgefasst. Allerdings mit einigen Therapieauflagen. Jedenfalls muss er nicht in Haft und wird auch in keinem forensisch-therapeutischen Zentrum untergebracht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ein weiterer aufsehenerregender Prozess steht uns dann im Oktober bevor. Da wird am Wiener Landesgericht für Strafsachen gegen den ehemaligen Bundeskanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz verhandelt. Die Anklage lautet auf Falschaussage im Ibiza-U-Ausschuss. Mitangeklagt sind sein langjähriger Vertrauter Bernhard Bonelli, Kabinettschef im Bundeskanzleramt unter Kurz und dessen Nachfolger Alexander Schallenberg, sowie die vormalige ÖVP-Vizeparteichefin Bettina Glatz-Kremsner, bis März 2022 Generaldirektorin der Casinos Austria und Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Lotterien. Die Verhandlung ist auf drei Tage anberaumt. Das Urteil soll am 23. Oktober fallen. Ein Datum, das man sich vermutlich merken wird müssen. Denn im Falle eines Freispruches für Kurz rechnen zahlreiche Politauskenner mit einem möglichen Comeback des Ex-Kanzlers. Die Voraussetzungen dafür sind gar nicht schlecht. Grundelt doch die Nehammer-ÖVP in Umfragen bei 20 bis 23 Prozent herum und ist mittlerweile hinter die BablerSPÖ auf Platz drei abgerutscht, während die FPÖ von einem Umfragehoch zum nächsten eilt. Würde man in dieser Konstellation zur Wahl schreiten, würde die ÖVP wohl die Hälfte ihrer Abgeordneten, die Hälfte ihrer Parteiförderung und wohl auch den Posten des Bundeskanzlers verlieren. Da erscheint der Ruf nach einem ÖVP-Messias mehr als wahrscheinlich. Immerhin hat das Team rund um Sebastian Kurz mit dem Kurz-Film einmal mehr bewiesen, wie professionell man Politik machen kann. Dazu kommt noch, dass die Bevölkerung massiv unzufrieden mit den handelnden Politakteuren ist und mehr als 30 Prozent angeben, dass sie am liebsten keine der am Stimmzettel vertretenen Parteien wählen wollen. Hier wäre, wenn es für Kurz mit der ÖVP nicht klappt, ein gigantisches Potential für eine neue Partei vorhanden. Das wissen die Kurz-Strategen, die alle gemeinsam in einem Büro der ehemaligen ÖAMTC-Zentrale sitzen auch. Und Geld dürfte – siehe eigener Film – genug vorhanden sein. Der Herbst könnte also durchaus spannend werden. Geschätzte Leser! Liebe Leserinnen! EDITORIAL von Heinz Knapp IMPRESSUM: Herausgeber/Verleger/Inhaber: Heinz Knapp, h.knapp@das-wien.at UID: ATU 63468713, redaktion@das-wien.at Lektorat: Alfred Eichhorn Grafik: Daniel Knapp, daniel.knapp@das-wien.at; Druck: Mafra Print, 15000 Praha; Vertrieb: Österreichische Post AG, Haidingergasse 1, 1030 Wien; Straßen- und Geschäftsverteilung - Wiener Stadtgebiet Verlagsadresse/Rechnungswesen/Grafik/Produktion: Die Agentur - Unabhängige Wochenzeitung, Heinz Knapp, Chorturmblick 1, 9061 Klagenfurt, www.das-wien.at Offenlegung gem. § 25 MedienG: Online unter www.das-wien.at Gastkommentare: H.C. Strache, Joachim Brandl, Albert Fortell, Joesi Prokopetz, Angelika Niedetzky, Mag. Peter Weitzel Bei bezahlten Anzeigen, PR-Artikeln und namentlich gekennzeichneten Berichten liegt die inhaltliche Verantwortung beim Auftraggeber. Alle Berichte beziehen sich auf Stand 08.09.2023, 10:00 Uhr www.das-wien.at www.wkf-wien.at www.das-kaernten.at

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