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DAS WIEN AKTUELL 14 Die Fleischindustrie hat ein großes Werbebudget und wird noch von der AMA, den Landwirtschaftskammern und dem Landwirtschaftsministerium unterstützt. So meinen sehr viele Menschen in Österreich, dass ihr Rindfleisch von Tieren stammt, die den Großteil ihres Lebens auf einer Alm oder zumindest einer Weide verbracht haben. Das ist aber in Wahrheit vollkommen falsch. 70 % der Mastrinder müssen auf einem einstreulosen Betonboden, der mit scharfkantigen Spalten durchzogen ist, ihr gesamtes Leben verbringen, ohne je auf eine Wiese zu kommen. Dazu wird ihnen auf Vollspaltenboden nur ein Platz geboten, der ihren Körpermaßen entspricht. Jeder Schritt, den sie in ihrer Bucht gehen, ist nur möglich, wenn sie ein anderes Rind dafür zur Seite schieben. Und dazu kommt, dass Mastrinder in Österreich zum Großteil Maissilage und Getreide als Nahrung erhalten, also eine artwidrige Ernährung. VGT-Obmann DDr. Martin Balluch dazu: Langsam wird klar, warum nur der Vollspaltenboden für Schweine ein Ablaufdatum erhalten hat. Die ikonischen Bilder von Kühen auf Almen, mit denen so viel Werbung gemacht wird, haben offenbar eine nachhaltige Wirkung. Doch das ist Konsumenten-Täuschung. Wir müssen nun wieder einmal gegen das Milliardenbudget der Tierindustrie ankämpfen, um das Bild, das die Menschen von der Rindermast haben, richtig zu stellen. Frauen sichtbar machen“: Unter diesem Motto steht der Wiener Frauenpreis seit dem Jahr 2002, in dem er zum ersten Mal verliehen wurde. Am 6. September wurde die Auszeichnung für das Jahr 2023 in Form eines Festaktes im Arkadenhof des Wiener Rathauses überreicht. Der Wiener Frauenpreis 2023 wird in den Kategorien „Regie“ und „Alltagsheldin” vergeben. Außerdem neu ist die Kategorie „Käthe-Leichter-Sonderpreis der Stadt Wien“, der erstmals in Kooperation mit der Arbeiterkammer Wien vergeben wird. Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál: „Mit dem Wiener Frauenpreis wollen wir allen Frauen Mut machen“. „Es geht darum zu zeigen, dass Frauen in allen Bereichen etwas bewegen. Damit nehmen sie eine Vorbildfunktion ein und zeigen: Jede kann es schaffen!“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaál. „Die Frauen, die heute ausgezeichnet werden, setzen sich besonders für andere Frauen ein.“ Der Wiener Frauenpreis ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Ausgezeichneten erhalten eine Statue, die in diesem Jahr wieder von der Künstlerin Vivien SchneiderSiemssen gestaltet wurde. Die Jury besteht aus den renommierten Journalistinnen Tessa Prager, Hanna Herbst und Brigitte Handlos. Künstlerin Anna Mabo sorgt für den musikalischen Rahmen. Kategorie „Regie“: Katharina Mückstein Katharina Mückstein gehört zu den erfolgreichsten Regisseurinnen Österreichs. Sie studierte Philosophie und Gender Studies, bevor sie ihr Regiestudium an der Filmakademie in Wien absolvierte. „Käthe-Leichter-Sonderpreis der Stadt Wien“: Stefanie Wöhl Heuer neu als Kategorie beim Frauenpreis ist der „Käthe-Leichter-Sonderpreis der Stadt Wien“, der in Kooperation mit der Arbeiterkammer erstmals vergeben wird. Damit wird die Tradition eines wesentlichen Frauenpreises, der nach einer Vorreiterin der Frauenbewegung benannt ist, im heurigen Jahr von der Stadt Wien und der Arbeiterkammer Wien gemeinsam fortgeführt. Kategorie „Alltagsheldin“: Clara Gallistl Eigentlich kommt Clara Gallistl beruflich aus dem Kulturbereich, doch Gallistls Herz schlägt seit dem Alter von zehn Jahren für Fußball. Deshalb setzte Gallistl sich für ein Frauenteam beim SK Rapid Wien ein. Dank eines Geschenks zum 27. Geburtstag – es war ein Abo im Block West – fand Clara Gallistl zur Rapid Community. VGT-Hinweis auf Rindfleisch-Qualität Vizebürgermeisterin Gaál übergibt Frauenpreise Anlässlich der vor Kurzem inkrafttretenden Herkunftskennzeichnung für Kantinenessen fordert Greenpeace Landwirtschaftsminister Totschnig auf, die Verordnung auch unter anderem auf die Gastronomie auszuweiten. So könnten Konsumenten überall auf den ersten Blick erkennen, von wo Fleisch, Milchprodukte und Eier stammen. Um mehr Tierwohl zu garantieren, muss zudem auch die für das Vorjahr versprochene Tierhaltungskennzeichnung auf den Produkten umgesetzt werden. „Die Menschen in Österreich haben das Recht zu erfahren, woher das Essen auf ihren Tellern stammt. Mit der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in Großküchen und Kantinen wird bei der Transparenz ein wichtiger Schritt gesetzt, doch darf hier nicht Schluss sein. Landwirtschaftsminister Totschnig muss die verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft auf Gastronomie und Hotellerie ausweiten“, fordert Melanie Ebner, Landwirtschaftssprecherin bei Greenpeace in Österreich. Gerade bei tierischen Lebensmitteln ist – neben der Herkunft – auch entscheidend, wie Tiere gehalten und ob sie beispielsweise mit gentechnisch verändertem Futtermittel gefüttert wurden. „Nur eine transparente Tierhaltungskennzeichnung kann eine Wahlfreiheit garantieren”, sagt Ebner. Greenpeace-Forderung: Mehr Kennzeichnung! Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál gratuliert den drei mit dem Frauenpreis Ausgezeichneten Clara Gallistl (Kategorie „Alltagsheldin“), Stefanie Wöhl („Käthe-Leichter-Sonderpreis der Stadt Wien“) und Katharina Mückstein (Kategorie „Regie“). © PID/VOTAVA © VGT

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