DAS WIEN AKTUELL 4 Im April lag die Inflationsrate in Österreich bei 9,8 Prozent und damit deutlich höher als jener in Deutschland und der ganzen Eurozone. Das kommt nicht von ungefähr, sondern ist Folge einer falschen Wirtschaftspolitik. Im Gegensatz zu Wien und dem sozial-treffsicheren Wiener Energiebonus ‚22 und ‚23 hätte das „Gießkannenprinzip“ des Bundes zu einer weiteren Erhöhung der Inflation geführt, erklärt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Erst nach deutlichen Mahnungen, zuletzt etwa durch WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, legte die Bundesregierung Maßnahmen vor, die die anhaltende Teuerung bekämpfen sollen. „Einen tatsächlichen Effekt auf die Endkundenpreise hat die geplante Abschöpfung von Übergewinnen der Energieunternehmen aber nicht, wie Expertinnen und Experten völlig zu Recht festgestellt haben. Stattdessen wird den Energieunternehmen dringend benötigtes Kapital für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und damit die Beendigung der Abhängigkeit von russischem Gas entzogen. Das ist der falsche Weg, denn es ist klar: zusätzliche Steuereinnahmen für den Bund werden weder unser Klima retten, noch kommen sie unmittelbar bei den Menschen an“, so Hanke. Was längst an der Zeit wäre, seien konkrete Maßnahmen gegen die Inflation. Dazu zähle etwa eine Gaspreisbremse oder eine temporäre Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, ein bundesweiter Mietpreisdeckel und treffsichere Unterstützungen für Personen, die besonders von der Teuerung betroffen. Zudem müsse der Bund endlich den gesetzlichen Weg für den Ausbau erneuerbarer Energieträger freimachen. Das sei nicht nur für den Klimaschutz essentiell, sondern auch lebensnotwendig für den Wirtschaftsstandort. „Europa und vor allem Österreich ist nach wie vor stark von ausländischem Gas abhängig. Durch die im vergangenen Jahr bis um das 10-Fache gestiegenen Energiepreise ist die Wirtschaft in ihrer Wettbewerbsfähigkeit global benachteiligt und im schlimmsten Fall kurz- bis mittelfristig in seinem Fortbestand gefährdet. Der Bund muss nun rasch handeln und endlich die richtigen Schritte setzen, ehe es zu einer nachhaltigen Beschädigung unseres Wirtschafts-, Industrie- und Arbeitsstandortes kommt!“, so Hanke. Gießkannenprinzip erhöht Inflation Freiwillige Verzögerung bei 3. Piste in Wien Badner Bahn: 18 neue Züge in Betrieb Etwas überraschend drückt der Flughafen Wien beim Bau der dritten Piste stark das Bremspedal. Das ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass es während der Pandemie zu einem „starken Einbruch“ beim Passagieraufkommen gekommen war. Heißt es. Da gerät das Argument mit einer langen Verfahrensdauer beim erforderlichen Genehmigungsverfahren etwas in den Hintergrund. Im Gegenteil, jetzt äußert man sogar den Wunsch gegenüber der UVP-Behörde die Realisierungsfrist bis Mitte 2033 auszudehnen. Wie immer – auf Gutachterfront gibt es derweil, zumindest bis zum Jahr 2030, Entwarnung: Die vorhandenen Pisten reichen bis dahin – dann freilich könnte es mit der Kapazitätsgrenze aber eng werden. Alle 18 Niederflurfahrzeuge aus der Basisbestellung der neuen Badner Bahn sind von Hersteller Alstom ausgeliefert und in den Fahrgastbetrieb gegangen. Vor wenigen Tagen nahmen die Wiener Lokalbahnen als Betreiber der Badner Bahn den 18. Zug der Baureihe TW500 in Betrieb. Der erste Zug des Modells TW500 ging Ende Dezember 2022 erstmals auf die Strecke. Mit Start des Regelbetriebs Anfang Jänner folgten laufend weitere Züge. Die modernen TW500-Niederflurzüge haben insgesamt bereits rund 400.000 Kilometer im Fahrgastbetrieb zurückgelegt. Im Laufe des Sommers gehen sechs weitere Züge auf die Strecke, weitere sechs Garnituren folgen dann Anfang 2024. Die Wiener Lokalbahnen haben die 12 zusätzlichen Züge im Rahmen von Fahrzeugoptionen abgerufen. Damit werden nach Auslieferung insgesamt 30 Züge der neuen Generation auf der Strecke der Badner Bahn unterwegs sein. Neue Züge kommen sehr gut an „Wir freuen uns sehr, dass schon so viele Züge der neuen Badner Bahn im Fahrgastbetrieb unterwegs sind und es werden kontinuierlich mehr. Die Züge kommen bei unseren Fahrgästen sehr gut an. Sie schätzen den zusätzlichen Komfort dank Barrierefreiheit, mehr Sitzplätzen sowie mehr Platz für Kinderwägen und Rollstühle. Jetzt in der warmen Jahreszeit profitieren sie außerdem von der Klimatisierung unserer Fahrzeuge“, so Monika Unterholzner, Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen. „Die modernen Züge steigern die Attraktivität der Badner Bahn für die Fahrgäste weiter. Als umweltfreundliche Alternative zum Auto leistet die Bahn einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Der wachsende Erfolg der Badner Bahn zeigt die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bundesländern, wie sie im VOR seit bald 40 Jahren gelebt wird“, unterstreicht die Geschäftsführung des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR), Karin Zipperer und Wolfgang Schroll. Stadtrat Peter Hanke © Markus Sibrawa © WLB/Zinner
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