Das Wien - E-Book

DAS WIEN GARTENTIPP 19 leiden die Paradeiser unter der Hitze. Dann verschmelzen die inneren Organe der Blüte und fallen ohne Fruchtbildung ab. Daher schattieren! 6. Besser ein wenig geizen Seitentriebe aus den Blattachseln immer entfernen, auch wenn das im Süden oder von manchen Profi-Züchtern nicht gemacht wird. Im Hobbygarten ist zu wenig Platz und in dem Dickicht an Ästen kommt es zu stickiger Luft und Pilzerkrankungen. 7. Fäule, die kein Problem ist Ist es sehr heiß, dann tritt oft die Blüten-Endfäule auf: ein brauner Fleck genau gegenüber dem Stängel. Das ist keine Krankheit, sondern ein Stresszeichen – die Pflanze kann kein Calcium aufnehmen. Oft in Töpfen, wenn der schwarze Kunststoff zu heiß wird und die Wurzeln verbrennt. Früchte kann man ausschneiden und essen. 8. Fäule, die alles zunichte macht Die Kraut- und Braunfäule vernichtet dagegen die Pflanzen. Zuerst die Blätter, dann die Früchte. Regenschutz hilft am besten. Vorbeugend mit Schachtelhalmextrakt an trockenen Tagen sprühen. 9. Lecithin als Stärkung Das aus der Sojabohne gewonnene Lecithin ist ein wirksamer Schutz vor Pilzerkrankungen. Das seit Kurzem als Grundstoff zugelassenes Pilzbekämpfungsmittel macht es dem Pilz unmöglich, in die Blattoberfläche einzudringen. Mehrmals wiederholt sprühen. 10. Eine Wanze als neuer Schädling Derzeit ist die „Chinesische Reiswanze“ vor allem im Osten Österreichs zu finden. Die Wanze, die zuerst schwarz ist, häutet sich mehrmals und ist am Ende grün, wie unsere Stinkwanze, hat aber drei kleine gelbe Punkte. Am besten frühzeitig mit NEEM-Öl-Präparat besprühen, das verhindert die Häutung der Tierchen, die die Früchte anbeißen und ungenießbar machen. Ollas – die alte neue Bewässerung Die eingegrabenen Tongefäße sind die einfachste Form um Beete – vor allem Hochbeete – zu bewässern. Die Töpfe ohne Abflussloch werden bodeneben in die Erde neben den Pflanzen eingegraben und mit Wasser gefüllt. Je nach Größe reicht dann eine Bewässerung alle paar Tage, denn der Ton gibt nur dann Wasser ab, wenn die Erde rundherum wirklich trocken ist. Man sollte allerdings drauf achten, dass bei der Neuanpflanzung die Samen oder Jungpflanzen einige Tage direkt gewässert werden. Später ist das nicht mehr nötig. Gartenfragen rund um Tomaten Wie tief darf ich meine zu lange gewordenen Tomaten-Pflänzchen eigentlich setzen. Dieses Jahr sind sie gut 40 cm hoch, weil so wenig Sonnenlicht war. Heuer tatsächlich oft ein großes Problem. Bis zu 20 cm kann man die Pflanzen tiefer setzen. Notfalls die Tomaten schräg in die Erde geben und unbedingt die Blätter entfernen. *** Immer wieder liest man, dass man Tomaten mit Milch übersprühen soll, um die Krautfäule zu verhindern. Was halten Sie davon? Verdünnte Magermilch (keine Vollmilch – verursacht durch das Fett Rußtau)) hilft gegen die Krankheit. 100 Milliliter Magermilch auf einen Liter Wasser. Alle 7-10 Tage wiederholen, wenn es regenreich ist. Lecithin hat gleiche Wirkung. *** Kann ich Hybrid-Tomaten nie aus Samen ziehen? Aus gekauften F1-Samen natürlich schon, aber nicht aus den Samen der geernteten Früchte. Sie wären genetisch ganz unterschiedlich und nur ganz wenige hätten dieselben Eigenschaften wie die ursprüngliche Pflanze. Gartenkalender Das Wachstum hat mit dem vielen Regen nun voll eingesetzt. In einigen Gegenden blüht schon der Holunder – der Frühsommer hat bereits begonnen. Unkraut jäten, Düngen, Aufbinden und Rasen mähen sind nur die Hauptbeschäftigung. Weil das Frühjahr so kühl war, haben viele noch nicht alles ausgesät. Kein Problem! Bohnen, Erbsen, Karotten, Petersilie wachsen viel schneller, wenn der Boden gut warm ist. Gartengeschichte Wie geht’s den Erdbeeren? Egal wohin ich in Österreich komme, schaue ich in die Gärtnereien, Baumschulen und auf Märkte. Einerseits, weil mich das Angebot interessiert, andererseits aber will ich vor allem die Klein- und Kleinstbetriebe unterstützen. Auf einer Markttour für „Natur im Garten“ komme ich schon die letzten Jahre auf kleine und große Märkte in Niederösterreich und kaufe dort natürlich ein. Oft gibt’s ganz außergewöhnliche Gemüsepflänzchen, die da von Händlern angeboten werden. Und weil ich mit allen gerne plaudere (und mich auch viele kennen), wird natürlich viel Zusatzinfo beim Kauf gegeben. Wie man das oder jenes genau pflanzt? Welchen Dünger man verwenden sollte? Oder welche Nachbarn, bei der einen oder anderen Pflanze, ganz gut wären? Komme ich dann ein Jahr später und spaziere durch den Markt, passiert folgendes: Gehe ich zu einem Stand, dann kommt nicht die Frage, „Was hätten sie den gerne?“, sondern ganz konkret – „… und wie geht’s den Erdbeeren?“ oder „Wie ist der Spargel gewachsen?“ Ich muss mich dann immer scharf konzentrieren, was ich wann, wo gekauft habe – zum Glück aber schaffe ich es noch, alles ehrlich zu beantworten. Die Erdbeeren in der Hängeampel haben perfekt getragen, den Spargel hat die Wühlmaus gefressen. Apropos scharf konzentrieren: Neueste Erwerbung auf dem idyllischen Genussmarkt in Krems war eine Chilli-Pflanze. Schärfegrad 12 (obwohl’s eigentlich nur 10 gibt). Ich hab mir den Verkäufer genau eingeprägt, aber wahrscheinlich werde ich mich an Ernte und Verkostung garantiert lange erinnern … Tomatenbeet mit Ollas Ollas zum Bewässern der Tomaten

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