DAS WIEN ÖSTERREICH 15 Um das Geld der krisengeplagten Steuerzahler ist den Grünen nichts zu teuer. Mitten in der größten Teuerungswelle der zweiten Republik hat sich die kleinere Regierungspartei im Februar ein völlig abgehobenes Kulturspektakel gegönnt. Das „Forum Kultur 2023“. Geplant als erste einer Reihe von künftig jährlich stattfindenden Veranstaltungen, mit denen das Kulturministerium einen „strukturierten Austausch aller für den Bereich Kunst und Kultur relevanten Akteur*innen“ fördern will. Dafür haben sich die Bundes-Grünen für acht Stunden im Volkstheater eingemietet. Das wäre nicht erwähnenswert, wenn dieses Spektakel nicht aus dem Budget des Grünen Kulturministers und Vizekanzlers Werner Kogler mit 186.000 Euro finanziert worden wäre. Also auf Kosten der Steuerzahler. Während die Schlangen vor den Lebensmittelausgaben der Caritas immer länger werden und viele Österreicher nicht mehr wissen wie sie Miete, Gas und Strom zahlen sollen, verpulvert die kleine Mitregierungspartei innerhalb von acht Stunden ein kleines Vermögen für ein seltsames ParteiEvent. Dass diese Geldvernichtung überhaupt aufgeflogen ist, verdanken wir einer parlamentarischen Anfrage der Neos, die eine Offenlegung der Ausgaben für die Auftaktveranstaltung verlangt haben. Und die Beantwortung durch den ressortverantwortlichen Vizekanzler Kogler hat es in sich. So scheinen etwa in der Aufschlüsselung 31.009,15 Euro Miete für das Volkstheater auf. Für acht Stunden! Abgesehen davon, dass es skurril ist, dass ausgerechnet jenes Bundesministerium, dem das Volkstheater gehört und das es üppigst fördert, auch noch Miete zahlen muss, hätte man wohl eine günstigere Location finden können. Aber auch bei der Verpflegung der lächerlich wenigen 799 Besucher wurde nicht gespart. Allein das Essen und die Getränke haben 53.060 Euro gekostet: Das sind 66 Euro pro Kopf. Zum Vergleich: Gute Hochzeitsmenüs sind zwischen 35 und 55 Euro zu haben. Dafür wurde den Gästen auch etwas geboten. Mehrere Moderatoren zu je 6.000 Euro. Darunter auch ein ziemlich unbekannter Kabarettist, der so auf einen läppischen Stundenlohn von 750 Euro gekommen ist. Wie es sich für die Grünen gehört, hat natürlich auch eine Anti-Rassismus-Trainerin nicht fehlen dürfen, die für ihre Performance 4.200 Euro verrechnet hat. Auch ein „Schmusechor” konnte für seinen Auftritt 3.500 einheimsen. Neben anderen originellen Budgetposten taucht auch die Honorierung des Direktors des Volkskundemuseums Wien – also eines Bundesangestellten – auf, der für seine Teilnahme an der Podiumsdiskussion auch noch 600 Euro extra erhalten hat. Der Ordnung halber sei erwähnt, dass Vizekanzler Kogler erklärt hat, dass die Beauftragung für die Organisation der Veranstaltung nach dem Bundesvergabegesetz erfolgt sei. Lieb! Alles andere wäre ja noch schöner! Trotzdem ist es ein Skandal, dass ein grüner Minister eine grüne Veranstaltung mit 186.000 Euro Steuergeld fördert. Also genau jene Partei, die in U-Ausschuss-Sitzungen extrem genau auf Trennung der Ausgaben zwischen Partei und Staat ermitteln wollte, gönnt sich jetzt ein Fraktions-Kulturspektakel auf Kosten aller Österreicher. Sollte sich diese Veranstaltung und seine Bezahlung mit Steuergeld tatsächlich als Partei-Event nachweisen lassen, dann wäre das ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Wäre. Denn auch das Justizministerium ist in der Hand der Grünen. Und für Grüne gilt offenbar Narrenfreiheit. Dafür spricht auch, dass die meisten Medien über diese höchst aufklärungsbedürftige Causa der Grünen schweigen. Grüne lassen es auf unsere Kosten krachen Criticus ANZEIGE
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